Großes goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich an Walter Deutsch verliehen

Für seine langjährige wissenschaftliche Arbeit im Bereich Volkskultur wurde Walter Deutsch das Große goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen. Die Verleihung nahm der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung ao. Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek vor. Sie fand am 18. September 2023 im Audienzsaal des Bundesministeriums statt.


Tagung ad honorem Walter Deutsch: Volksmusik im Trentino-Südtirol in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft | Convegno: Musica popolare in Trentino-Alto Adige/Südtirol: passato, presente e futuro

Dem frischgebackenen Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich, unserem Ehrenpräsidenten Walter Deutsch, ist eine Tagung in San Michele, Südtirol, gewidmet.

ad honorem Prof. Dr. Walter Deutsch (*23. April 1923 in Bozen)

Die Tagung findet anlässlich des 100. Geburtstages des österreichischen Volksmusikforschers Prof. Dr. Walter Deutsch (*1923 in Bozen), den er am 29. April 2023 gefeiert hat, am 27. und 28. Oktober 2023 im METS (Museo etnografico trentino) in S. Michele/TN statt.

Veranstalter sind das METS (Museo etnografico trentino San Michele) und das Referat Volksmusik in der Landesdirektion Deutsche und ladinische Musikschule.

Ort: METS (museo etnografico trentino San Michele)
Datum: 27.10.2023 – 28.10.2023
Information zum Programm finden Sie hier.


Analytische Zugänge zur Volksmusik heute.

Unter diesem Titel findet am 28. & 29. April 2023 in der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ein Symposium statt. Walter Deutsch hat 1965 an der mdw das Institut für Volksmusikforschung gegründet. Vortragende aus der internationalen Volksmusikforschung werden mit Redebeiträgen vertreten sein. Musikalische Beiträge runden das zweitägige Programm ab.


Programm | 28.04.2023 | Josef Haydn-Saal

14:00-15:00 | Eröffnung – Eröffnungsvortrag

Sepp Gmasz (Neusiedl am See): Aus der Waschküche der Ursulinen. Erinnerungen an die Frühzeit des Instituts für Volksmusikforschung
Musik: Simon Wascher & Hermann Fritz

15:30-16:00 | Pause

16:00-17:30 | Sitzung I | Leitung: Thomas Nußbaumer

Lujza Tari-Miháltzné (Budapest): Instrumentale Melodie-Incipits und ihr Verhältnis zur Form am Beispiel historischer und gegenwärtiger ungarischer Tanzmelodien
Lubomír Tyllner (Prag): Zur computergestützten Analyse des tschechischen Liedtyps
Jana Ambrózová (Nitra): Digital Technologies in the Research of Traditional Instrumental Music in Slovakia: Paradigms and Perspectives

17:30-18:00 | Pause

18:00-19:00 | Sitzung II | Leitung: Ulrich Morgenstern

Yannick Wey (Luzern): Mehr als dünne Luft? Zum Umgang mit historischen Alphornmusikquellen
Mitglieder des Schrammelensembles Divinerinnen: Musik und Kommentare zum Buch von Walter Deutsch „Johann und Josef Schrammel“

19:00-20:00 | Ausklang bei Wein

Programm | 29.04.2023 | Bankettsaal

10:00-12:00 | Sitzung III | Leitung: Ardian Ahmedaja

Thomas Nußbaumer (Innsbruck): Anaöytische Zugänge zur Volksmusik in Österreich bei Walter Deutsch und weiterführende Überlegungen
Hermann Fritz (Wien): Methoden der Metrumforschung
Simon Wascher (Wien): Das melodische Kontinuum am Beispiel des Popularmusik-Hintergrunds der traditionellen Vokalisen im Alpenraum
Lauge Dideriksen (Wien): Fiddle and Foot – A Preliminary Look at Rhythmic Coordination in Recordings of Landler

12:00-12:30 | Pause

12:30-13:00 | Autoren- und Autorinnengespräche zur Reihe Corpus Musicae Popularis Austriacae (COMPA)

mit Bernhard Gamsjäger, Volker Derschmidt, Eva-Maria Hois, Moderation: Irene Egger

Konzept: Ulrich Morgenstern I Irene Egger, Thomas Nußbaumer
Anmeldung empfohlen: krammer (at) mdw.ac.at

Zur Reihe COMPA

Terminaviso

Dank-Gottesdienst

Zum 100. Geburtstag von Walter Deutsch wird der Doyen der Volkskultur im ganzen Land gefeiert. Am Sonntag, 18. Juni, 10.00 Uhr findet ein Dankgottesdienst in der Pfarrkirche Spitz mit dem Wachau-Chor Spitz statt.

EIN LANGES LEBEN FÜR DIE VOLKSMUSIK – 100 Jahre Walter Deutsch
Landesdirektion Deutsche und ladinische Musikschule Referat Volksmusik
28. Oktober 2023 im METS – Museo etnografico trentino in S. Michele (Tn)

105 Laufmeter Wissen wechseln als Vorlass ihre Besitzer

Ehrenpräsident Walter Deutsch übergibt am 14. März 2023 dem Österreichischen Volksliedwerk seinen Vorlass. Die umfangreiche Sammlung beträgt rund 105 Laufmeter. Es ist ein vielseitiges Material bestehend aus Feldforschungen, Handschriften, Manuskripten, Sachbüchern, Noten, Tondokumenten, Vorträgen, die Walter Deutsch im Laufe seines langen und sehr produktiven Wirkens für die Volksmusik zusammentrug. Auch heute, fast 100-jährig, ist Walter Deutsch noch aktiv und arbeitet regelmäßig im Österreichischen Volksliedwerk. „Ich bin dankbar, dass ich hier eine Wirkungsstätte habe, an der ich meinem Forschungsdrang seit vielen Jahren nachgehen kann“, so Walter Deutsch bei der Übergabe.

Der Schenkungsvertrag wurde am 14. März 2023 im Rahmen der 106. Vorstandssitzung des Dachverbandes unter der Anwesenheit und mit Dankesworten des Präsidenten sowie des Vize-Präsidenten des Volksliedwerkes – Josef Pühringer und Konrad Köstlin – feierlich unterzeichnet. Der Bestand wird jetzt für die Langzeitarchivierung im Archiv des Österreichischen Volksliedwerkes aufgearbeitet und geht somit in den Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek über.

Erst vor kurzem erschienen von Walter Deutsch zwei umfangreiche Bände zu den Märschen und den Tänzen der Brüder Johann und Josef Schrammel.

Eine umfangreiche Biographie von Walter Deutsch finden Sie hier.

Terminaviso 28. – 29. April Symposium zum 100. Geburtstag von Walter Deutsch an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Volksmusik (er)leben: Musik – Regionen – Kulturen!

Wir haben getüftelt und probiert, wieder verworfen und neu angedacht, und jetzt ist sie da. Die kostenlose App des Österreichischen Volksliedwerks. Schauen Sie sich um, erfahren Sie Neues zu Publikationen oder Veranstaltungen, durchstöbern Sie unsere Event-Seite oder horchen Sie in kurze Hörbeispiele von Volksmusik aus ganz Österreich hinein. Die App ist erweiterbar, neue Funktionen werden hinzukommen, speziell die Liederecke, der Volksliedwerk Shop, steht noch nicht mit allen Funktionen zur Verfügung. Wer Interesse hat seine Werke anzubieten, der schreibt uns an office(at)volksliedwerk.at.

Weitere Apps zu Volksmusik und Volkskultur

App des Steirischen Volksliedwerks
Das Leben zum Klingen bringen!

Musikalische Volkskultur lebendig machen – dem sieht sich das Steirische Volksliedwerk seit dem Jahr 1905 verpflichtet, nun auch mit der Volksliedwerk-App: Finden Sie den geeigneten Sänger- und Musikantenstammtisch in ihrer Nähe, singen Sie mit beim Lied des Monats, stimmen Sie mit uns den passenden Ton an, finden sie die gesuchte Melodie oder den gesuchten Liedtext, bestellen Sie Liederbücher Ihrer Wahl oder lassen Sie sich über Neuigkeiten aus unserer Kurs-, und Produktpalette informieren. Verbinden Sie sich mit dem Steirischen Volksliedwerk und erleben Sie steirische Volksmusik mobil und hautnah.

Hier geht’s zur App

OÖ Volkskultur-App

Seit Herbst 2022 vernetzt das OÖ. Forum Volkskultur seine volkskulturellen Mitgliedsverbände digital in einer App. Ein gemeinsamer Veranstaltungskalender, alle Neuigkeiten aus der oberösterreichischen Volkskultur, alle Informationen zu den einzelnen Landesverbänden und viele weitere Funktionen vereint diese übersichtliche App. So hat man die oberösterreichische Volkskultur praktisch und kompakt immer mit dabei.

Hier geht’s zur App

taktvoll.mobil App für Volkstänze

Die kostenlose App taktvoll.mobil der Volkskultur Niederösterreich ermöglicht es ab sofort, alle Tänze und Noten aus „taktvoll. Volkstänze aus Niederösterreich“ immer griffbereit zu haben.

taktvoll.mobil hilft beim Erlernen von Tänzen, indem sie die Noten mit der Tanzbeschreibung verknüpft. Durch diesen innovativen Ansatz kann man immer kontrollieren, welche Figuren in welchem Takt getanzt werden sollen. Umgekehrt kann man sich von der App auch vorspielen lassen, welche Melodie zu einer ausgewählten Tanzfigur üblicherweise erklingt. Die App ist unter taktvoll.app via Handy oder Tablet, aber auch auf dem Computer erreichbar und kann auf mobilen Geräten auch als lokale Anwendung installiert werden.

Hier geht’s zur App taktvoll mobil

Generationenwechsel im OÖ. Volksliedwerk

Obfrau Christa Bumberger und Präsidentin Elisabeth Freundlinger haben am 25. März 2022 bei der Generalversammlung abgedankt. Sie haben den Verein fast 30 Jahre lang geführt und dabei zahlreiche Projekte und Menschen auf ihrem musikalischen Weg begleitet. Nun ist es Zeit, die Ruder an eine neue Generation zu übergeben. Mit den neuen Vorstandsmitgliedern konnten hochmotivierte und qualifizierte Menschen gefunden werden, denen das Ehrenamt ein großes Anliegen ist und die sich mit all ihren Fähigkeiten einbringen, um das OÖ. Volksliedwerk in eine gute Zukunft zu führen.

Obfrau: Sandra Ohms, hauptberuflich Redakteurin beim ORF OÖ. und so immer auf der Suche nach spannenden Geschichten von Land und Leuten und volkskulturellen Kostbarkeiten, Moderatorin von Volksmusikabenden oder Konzerten. Sie stammt aus Gmunden, in ihrer Familie wurde schon immer gerne gesungen und musiziert. So studierte sie neben Französisch, Geographie und Wirtschaftskunde auch Alpenländische Volksmusik in Salzburg und promovierte im Fach Volkskunde/Europäische Ethnologie an der Universität Wien.
Obfrau-Stellvertreterin: Annemarie Renz
Kassier Werner Thalhammer
Schriftführerin: Martina Rifesser, Hubert Tröbinger als Stellvertreter
zum gesamten Vorstand

Foto: Peter Beer

Präsident des Österreichischen Volksliedwerks 1999-2003

Erhard Busek kam als geborener Wiener (5. März 1941) durch seine Arbeit in der Wiener Kommunalpolitik über die Grätzel Kultur zur Wiener Musik. Hier setzte er sich für eine lebendige und dialogorientierte Nachbarschaftskultur ein, in der Wiener Musik stets ein wesentlicher Bestandteil ist. Über das Wienerlied, den Weana Tanz und das Dudeln kam er somit mit dem Volksliedwerk in Berührung. Dieses beschäftigte ihn in Folge immer wieder auch in seiner Funktion als Wissenschaftsminister.

Unter seiner Amtsperiode als Minister wurde erstmals 1992 die Sommerakademie des Österreichischen Volksliedwerks eingeführt. Diese Veranstaltungen dient bis heute der Begegnung von Praxis, Vermittlung und den Wissenschaften, die sich mit der Bedeutung dieses für Österreich wichtigen kulturellen Erbes befassen. Als er 1999, nach Ende seiner Amtszeit im Ministerium, die Präsidentschaft im Volksliedwerk übernahm, erfolgte unter seiner Führung eine interdisziplinäre und interkulturelle Ausrichtung des Volksliedwerks. Ihm lag daran, über Volkskultur und ihr Umfeld vernünftig und frei zu informieren und zu diskutieren. Studierende und Personen aus Wissenschaft und Musikpraxis aus dem ehemaligen Osten brachten einen Blick weit über den Tellerrand in die Arbeit des österreichischen Volksliedwerks ein.

1999 zog das Österreichische Volksliedwerk mit Hilfe von Erhard Busek an seinen heutigen prominenten Standort in der Operngasse, gleich neben der Staatsoper. Ein Zeichen, dass Hoch- und Volkskultur sich gegenseitig bedingen und eine gleichwertige Stellung in einer vielseitigen Kulturlandschaft einnehmen. Die Adresse ist Ort von Veranstaltungen und des Austauschs und Treffpunkt an der Sache interessierter Menschen geworden. Es erfolgte die 10-teilige CD Produktion Musik der Regionen. Dabei wurden in zehn ausgewählten Regionen in ganz Österreich singende und musizierende Menschen in ihrer gewohnten Umgebung und ihrem musikalischen Umfeld aufgenommen. Heute, über 20 Jahre später, sind es unschätzbare Quellen kulturellen Erbes. Unter seiner Amtszeit erfolgte der Startschuss des Schulprojekts „Mit allen Sinnen“, das bis heute zu den wesentlichen Säulen der Vermittlungsarbeit in den Volksliedwerken zählt.

„Denn wer um die Unverwechselbarkeit, Einzigartigkeit, Besonderheit der eigenen Heimat weiß, wird nicht nur mehr für sie sorgen, er wird auch die Heimat, die Besonderheiten der anderen Traditionen mehr achten und nicht neurotisch auf Fremdes reagieren, sondern neugieriger und höflicher. Er hat einen Sinn für die Klänge der Heimat anderer Menschen, denn sie, die eigentlichen Heimatlosen der Gegenwart, müssen mitgedacht werden, wenn das Wort Heimat verwendet wird. Im Mittelpunkt des Heimatbegriffs steht daher der Diskurs, der als buntes Mosaik bestehend aus Traditionen, aus Bindung, aus Emanzipation, aus gegenwärtigen Aneignungen und Auseinandersetzungen Antwort gibt auf die Frage, wer bin ich und wohin gehöre ich?“ (Zitat Erhard Busek in Chronik der Volkskunde in: Hg. Verein für Volkskunde, Österr. Zeitschrift für Volkskunde [1994, Heft 2], S 151.)

Viele seiner Initiativen und Projekte sind bis heute wesentlicher Bestandteil in den Aufgaben des Verbunds der Österreichischen Volksliedwerks. Es zeigt, dass Erhard Busek seinen Blickwinkel stets pointiert, aber weltoffen in die Zukunft richtete und dennoch Aktionen setzte, die bis heute den Nerv der Zeit treffen. Bis zu seinem letzten Tag am 13. März 2022 hat er mit Worten zum aktuellen Zeitgeschehen nicht gespart.

Quelle: Maria Walcher, Generalsekreterärin des Österreichischen Volksliedwerks (1989-2003)

mehr Infos zur Person: https://orf.at/stories/3253246/

Pressefoto

Foto: ehemaliger Präsident Erhard Busek bei der Sommerakademie 2000 in Kittsee, Foto Archiv des Österreichischen Volksliedwerks, Ferdinand Altmann

Das Österreichische Volksliedwerk den ganzen Tag im Mittelpunkt des Programms von radio klassik Stephansdom zum Nachhören.

Zu Wort kommen Norbert Hauer, „ein Singender Mensch“ wie er sagt, Evelyn Fink und Lenea Simeoni von Messis Cellogruppe aus dem Bregenzer Wald und weit darüber hinaus, unser Kollege Michael Gmasz von den Tanzgeigern, die soeben ihre vierte CD veröffentlicht haben, Erna Ströbitzer und Theresa Aigner von den Divinerinnen plaudern über das Musizieren aus und den Umgang mit Quellen.

Herbert Zotti vom Wiener Volksliedwerk, Eva Maria Hois vom Steirischen Volksliedwerk, Geschäftsleiterin des Österreichischen Volksliedwerks Irene Egger, Benedikt Lodes von der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, Volkstanzforscherin Else Schmidt und Ardian Ahmedaja, der sich mit der österreichischen Volksmusik im ethnomusikologischen Forschungsfeld beschäftigt.

Nachzuhören unter: https://radioklassik.at/volksliedwerk/

Anita Frühwirth, Vorsitzende des Vorarlberger Volksliedwerks.

LH Wallner ehrte elf verdiente Persönlichkeiten mit Auszeichnungen

Feierstunde am Nationalfeiertag mit zehn Landes- und einer Bundesauszeichnung. Die schöne Tradition, am Nationalfeiertag besonders verdiente Vorarlberger Mitbürgerinnen und Mitbürger für deren vorbildlichen Einsatz um die Gesellschaft zu würdigen, fand nach einjähriger pandemiebedingter Unterbrechung am 26. Oktober 2021 endlich ihre Fortsetzung. Zehn Landes- und eine Bundesauszeichnung verlieh Landeshauptmann Markus Wallner beim Festakt im Montfortsaal des Landhauses.


Den zur Tradition gewordenen Festakt am Nationalfeiertag nannte er einen „würdigen Rahmen, um all jenen Menschen zu danken, die sich in einer ganz besonderen Weise für wichtige gesellschaftliche Belange und die Entwicklung des Landes insgesamt einsetzen bzw. eingesetzt haben“. Mit der Ehrung zolle das Land allen Ausgezeichneten „Dank, Respekt und Anerkennung für deren vorbildhaftes Engagement in unterschiedlichen Bereichen“, würdigte der Landeshauptmann die „großartigen Leistungen der Geehrten“.


Große Verdienstzeichen des Landes gehen an Anita Frühwirth aus Dornbirn, Katharina (Kitty) Hertnagel aus Sulzberg, Franz Abbrederis aus Rankweil, Monsignore Rudolf Bischof, bis 2019 Generalvikar der Diözese Feldkirch und langjähriger Feldkircher Dompfarrer, und Franz Rauch aus Schlins überreichte Landeshauptmann Markus Wallner jeweils Große Verdienstzeichen des Landes.

Anita Frühwirth

Das Herz der Dornbirnerin Anita Frühwirth schlägt seit jeher für die Volksmusik. Die Liebe zur Musik wurde ihr vom Elternhaus mitgegeben. Bereits mit neun Jahren begann sie mit dem Zither spielen. Wurde vorerst vor allem im Familienkreis musiziert, gründete sie 1998 ihre eigene Stubenmusik, die bis heute besteht. Die intensive Beschäftigung mit der Volksmusik brachte es mit sich, dass Anita Frühwirth 2003 den Vorsitz des Vorarlberger Volksliedwerks übernahm und sich damit sich für den Erhalt und die Erlebbarkeit der musikalischen Volkskultur in Vorarlberg engagiert. Mit vielen anderen ehrenamtlich tätigen Mitgliedern organisiert sie Seminare, Sänger- und Musikantenstammtische, Volksmusikabende, Offene Singen und vieles mehr. Vor allem aber die Arbeit mit den Jugendlichen stellt einen wichtigen Mittelpunkt ihrer Tätigkeit dar, so kuratierte sie heuer bereits zum siebten Mal das Podium „Junge Volksmusik“ beim Heimatherbst im ORF. Besonders wichtig sind Anita Frühwirth weiters der Erhalt der heimischen Lieder und der regionalen Volksmusik – nicht zu verwechseln mit der Volkstümlichen Musik. Seit 2003 ist sie auch im Österreichischen VolksLiedwerk tätig, dessen Präsident Josef Pühringer, LH aD, ihre Mitarbeit als Schriftführerin bzw. Stellvertreterin sehr schätzt.


Neben der Musik zeichnet Anita Frühwirth auch ihr großes Organisationstalent aus. Vier Mal jährlich erscheint die “Maultrommel”, das Mitteilungsheft des Volksliedwerks. Weiters kümmert sie sich um die Aufarbeitung und den Erhalt von alten Noten, verlegt Bücher für Kinder und veranlasst die Veröffentlichung neuer Tonträger. Im Herbst 2019 konnte das Vorarlberger Volksliedwerk sein 45-jähriges Jubiläum feiern. Seit 1974 leistet der vom Land geförderte Verein Vorarlberger Volksliedwerk mit der Pflege des heimischen Liedgutes und der umfassenden Förderung des regionalen Musikschaffens einen substanziell wichtigen Beitrag zum Kulturgeschehen im Land. Das Aktionsfeld der vornehmlich ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins reicht vom Vorarlberger Volksliedarchiv – als Teil des Landesarchivs – bis zum Sänger- und Musikantenfreundlichen Wirtshaus. Das Vorarlberger Volksliedwerk bewahrt nicht nur Volkskultur, sondern ist auch offen für Neues und interpretiert das überlieferte Liedgut auf zeitgemäße Art.
Seit 2003 betreut und koordiniert Anita Frühwirth auch die Schulprojekte des Bildungsministeriums “Mit allen Sinnen”. Für dieses Singprojekt konnte sogar Hubert von Goisern begeistert werden. Beim Schulprojekt „Stimmbogen“ arbeitet sie mit den Wiener Sängerknaben zusammen. Weit über die Grenzen hinaus bekannt und sehr beliebt ist der Lecher Volksmusiktag, den Anita Frühwirth gemeinsam mit Herta Strolz vor 14 Jahren ins Leben gerufen hat. Der Verein fördert mit dieser Veranstaltung ein grenzübergreifendes kulturelles Leben in Vorarlberg und liefert immer wieder wertvolle Impulse. Kinder und Erwachsene in den verschiedensten Trachten, kleine und große Tänzerinnen und Tänzer, Musikantinnen und Musikanten sowie Sängerinnen und Sänger aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Südtirol verwandeln die Gemeinde Lech in eine Hochburg der Volksmusik.

Quelle: Vorarlberger Volksliedwerk

Bild: Presse Land Vorarlberg

geht an Dr. Sepp Gmasz.

Vorsitzender des Burgenländischen, Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission und ehemaliger Präsident des Österreichischen Volksliedwerks Dr. Sepp Gmasz wurde 19.10.2022 mit dem Kulturpreis des Landes in der Sparte Volkskultur ausgezeichnet. Der Preis wurde von Landesrat Leopold Schneemann und Kultur-Abteilungsvorständin Mag. Claudia Priber überreicht. Die Feier fand im Kulturzentrum Mattersburg statt. Im künstlerisch hochwertigen Rahmenprogramm wirkte die Gruppe Idemo mit, die mit ihren modernen Volksliedbearbeitungen die Ehrengästen überraschte. Die anderen mit dem Würdigungspreis Ausgezeichneten sind Stefan Kocsis (Musik), Ulrike Truger (Bildende Kunst), Karin Ivancsics (Literatur) und Ferry Janoska (Darstellende Kunst).

1954 – 2021

Roswitha Meikl, geboren 1954 in Grödig wuchs seit frühester Jugend in die Salzburger Volkskulturszene. Sie sang bald schon beim Salzburger Volksliedchor und machte nebenbei gemeinsam mit Philipp Meikl und Franz Rinder als „Pongauer Okarinamusi“, „Junge Pongauer“ und „Pongauer Dreigesang“ von sich reden. Okarina und Schwegel blieben ihre bevorzugten Instrumente, geschwegelt hat sie auch auf der Bühne des Salzburger Adventsingens. Auch in ihrer Berufsausbildung suchte sie stets die Musik – nach der Matura am musischen Zweig des BORG Nonntal verband sie ihre Volksschullehrerausbildung mit Nebenstudien in Chorgesang und Klavier an der Universität Mozarteum.

Seit den 1980er-Jahren widmete sich Roswitha verstärkt der musikalischen Früherziehung, dem Singen und Musizieren mit Kindern und vor allem der dahingehenden Ausbildung von LehrerInnen und KindergärtnerInnen. Zahlreiche Initiativen, Veranstaltungen, Lehrbehelfe und Liederbücher – das damals bekannteste davon die Sammlung „Bigga Bogga Besenstiel“ – gingen von ihr und ihrem damaligen Mann Philipp aus. 1997 schließlich wurde sie über Antrag des damaligen Vorsitzenden Harald Dengg in den Vorstand des Salzburger Volksliedwerkes kooptiert. In dieser Zeit oblag ihr unter anderem die Organisation der groß angelegten österreichweiten Arbeitstagung „Mit allen Sinnen“ im Mai 1998 in Salzburg, in deren Rahmen die gleichnamigen Schulprojekte präsentiert und analysiert wurden und neue Impulse, sowie breite Resonanz in der Öffentlichkeit erhielten.

Im Jahr 2000 wurde sie zur Schriftführerin des Salzburger Volksliedwerkes gewählt und trat erstmals nicht nur als Lieder- und Jodlervermittlerin, sondern – bei der Feldforschung Lammertal 2001, in der die dortige musikalische Volkskultur untersucht wurde – auch als Feldforscherin in Erscheinung. Damit geht einher, dass sie über ihre vielfältigen Vermittlungsprojekte hinaus verstärkt Kontakt zur österreichischen Volksmusikforschung suchte, namentlich zu Gerlinde Haid und Rudi Pietsch vom Institut für Volksmusikforschung an der Musikuniversität Wien, mit denen sie über Jahrzehnte hinweg in stetem Austausch stand.

2005 schließlich schlug Harald Dengg sie als seine Nachfolgerin vor und sie wurde von der Generalversammlung zur Vorsitzenden des Salzburger VolksLiedWerkes gewählt – wobei erstmals in der Geschichte der volkskulturellen Landesverbände eine Frau an der Spitze eines Landesverbandes stand. In groß angelegten Arbeitstreffen, zu denen Interessenten und langjährige engagierte Volksliedwerk-Mitglieder gleichermaßen geladen waren, suchte sie zunächst die Richtung für die kommenden Jahre auszuloten, einen Konsens zwischen Forschungs- und Vermittlungsprojekten zu finden und Synergieeffekte auszunutzen. Erstes gelungenes Ergebnis dieser Arbeit als Vorsitzende war das Tobi-Reiser-Symposion 2007, dem u.a. ein „Hiatabuam“-Treffen und Zeitzeugeninterviews vorausgegangen waren, aber auch die Veranstaltungen im Umfeld der Feierlichkeiten „100 Jahre Salzburger Volksliedwerk“ im Jahr 2008, die leise mit „Klingenden Kostbarkeiten aus den Bundesländern“ begannen und im Kongress „Jodeln und Singen“ auf der Festung Hohensalzburg einen klangvollen Höhepunkt erreichten. Parallel dazu brachte sie die heute immer noch erklingende „Salzburger Straßenmusik“ auf den Weg, die prompt mit dem Salzburger Volkskulturpreis ausgezeichnet wurde.

Eines ihrer Hauptanliegen blieb jedoch weiterhin die Vermittlung von Volkslied und Volksmusik an den Schulen – im Rahmen der österreichweiten „Mit allen Sinnen“-Projekte war sie verantwortlich für die Salzburger Schulen und konnte mit diesem gemeinsam viele Tonträger- und Liederbuchprojekte umsetzen, von denen noch heute etwa Liederbuch und CD „Bin a  kloans Schlankale“ (2007), das Lungauer Liederbuch und die CD „Sing mar oans“ (2014–2016) oder das „Loigamer Liederbuch“ (2017) Zeugnis ablegen.

Neben zahlreichen weiteren Vermittlungsprojekten, Veranstaltungen und Fortbildungen (Voixtronik, Fit für Kathrein u.v.m.) hatte sie immer auch im Blick, dass der Arbeitsauftrag des Volksliedwerkes über reine Vermittlungstätigkeit hinausgehen und gleichwertig auch Sammlung und wissenschaftliche Dokumentation beinhalten muss. So war einer ihrer ersten Schritte im Jahr 2005, die bis dato ehrenamtlich abgewickelte „Archivleitung“ des Salzburger Volksliedwerkes in ein Angestelltenverhältnis zu überführen, was wesentlich zur notwendigen Vernetzung mit den anderen österreichischen Volksliedarchiven und zur Professionalisierung der Arbeit beitrug. Bei allen wissenschaftlichen Projekten war sie stets kritische Begleiterin, mahnte auch aus der Sicht der Praktikerin pädagogisch-didaktische Seiten von Symposien und wissenschaftlichen Publikationen ein.

Mit diesen zahlreihen Projekten und Aktivitäten wirkte sie weit über die Salzburger Landesgrenze hinaus. Als Vorstandsmitglied im Österreichischen Volksliedwerk war sie Ideen- und Ratgeberin für österreichweite Aktivitäten. Sie setzte Impulse für das österreichweite Schulprojekt „Komm, wir singen!“ unter der Schrimherrschaft von Hubert von Goisern. Sie war als Lied- und Jodlervermittlerinnen für viele eine Lehrmeisterin und erwirkte faire Abwicklungen von Tarifordnungen mit der AKM sowohl für Musikerinnen als auch Musikveranstalter.

Am 29. Juli ist Roswitha Meikl nach längerer Krankheit von uns gegangen. Doch wir werden uns Deine Kraft zum Vorbild nehmen, Deine Aktivitäten weiterführen und Deine Stimme wird so in uns weiterklingen.

Quelle: Wolfgang Dreier-Andres Salzburger Volksliedwerk