Walter Deutsch und Bernhard Gamsjäger, Wien 2001.
Unter Mitarb. v. Benz, Nicola; Draxler, Dorli; Gamsjäger, Monika; Gschwandtler, Annemarie; Lechleitner, Gerda; Mack, Erna Maria.
Der 14. Band der volksmusikalischen Enzyklopädie Corpus Musicae Popularis Austriacae dokumentiert in drei Teilen das volkstümliche Musikleben in einer niederösterreichischen Region: das Pielachtal. Im vorliegenden ersten Teil werden in Wort, Bild und Ton die musikalischen Brauchformen vorgestellt, die wesentlich das kulturelle Antlitz dieser Landschaft mitbestimmen. Aus historischen Quellen, aber vor allem durch die zwischen 1978 und 1999 erfolgten Forschungen wurde ein Material zusammengetragen, das – nach inhaltlichen und formalen Kriterien geordnet – das Musikleben in diesem Tal so darstellt, wie es sich in der Wirklichkeit des Alltags und der Feste zeigt. In der subtilen Mischung von Alt und Neu, von Tradition und Innovation wird das Bild einer ländlich orientierten Kulturlandschaft nachgezeichnet, sichtbar und hörbar gemacht, in der seit etwa 200 Jahren das Musikleben allen Einflüssen ausgesetzt war, die von der Kirchenmusik, von der Schule, vom Chorwesen und Blasmusikwesen ausgingen. Dadurch präsentiert sich das Pielachtal – wie viele ähnliche Landschaften auch – als ein musikstilistisch weites Feld des Volkstümlichen, bei der die traditionsgebundene Eigenheit einen wesentlichen Teil des vielstimmigen Spektrums repräsentiert.
Auf 450 Seiten mit 280 Fotos und 160 Melodien werden die musikalischen Brauchformen anschaulich dargestellt, wie diese im Pielachtal aus Geschichte und Gegenwart erfassbar waren. Ihre Bezeugung durch musikalische Menschen mit großem Erinnerungsvermögen oder durch Notenhandschriften und Druckwerke erhellt das Geben und Nehmen im Generationswechsel und dokumentiert zugleich das Beharrliche wie das sich Wandelnde im Gefüge des Singens und Musizierens auf der Basis traditioneller Brauchformen.
€ 80,50.-
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