
PROGRAMM
Mittwoch, 23. August 2023
16-18 Uhr | Keynote x 2
Moderation & Begrüßung: Irene Egger, Geschäftsleiterin des Österreichischen Volksliedwerks
16 Uhr | „Die Wiederkehr der Volkskultur“? Dreißig Jahre später | Reinhard Johler, Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft, Eberhard Karls Universität Tübingen
17 Uhr | Warum ich Volksmusik liebe. Und warum ich sie meinen Kindern erspart habe | Christof Spörk, Kabarettist, Musiker
19 Uhr | Empfang beim Bürgermeister der Stadt Gmunden, Stefan Krapf
Donnerstag , 24. August 2023
09-12 Uhr | „Volksmusik“
Moderation: Irene Egger
09 Uhr | Metamorphosen | Konrad Köstlin, Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission des Österreichischen Volksliedwerks
10 Uhr | Volksmusik als Stilfeld und ihre Schnittmengen mit verwandten Genres | Thomas Nussbaumer, Dep. für Musikwissenschaft, Fachbereich Musikalische Ethnologie, Universität Mozarteum Salzburg
11 Uhr | Volksmusik in der Zeit: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Praxis und Diskurs | Ulrich Morgenstern, Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
12 Uhr | Mittagessen
15-18 Uhr | „Volkskultur“
Moderation: Susanne Schedtler, Wiener Volksliedwerk
15 Uhr | Die Sommerakademie Volkskultur – Entstehung, Intentionen, Zwischenbilanz | Herbert Zotti, Geschäftsführender Vorsitzender des Wiener Volksliedwerks
16 Uhr | Volkskultur and more – Die Kamingespräche der Volkskultur Niederösterreich | Edgar Niemeczek, Vorsitzender des NÖ Volksliedwerks
17 Uhr | Die Qualität der Sackgasse: Volksmusik als Rückzugsraum | Katharina Pecher-Havers, Leitung Wiener Zitherfreunde & Musikpädagogin, Pädagogische Hochschule Wien
Freitag, 25. August 2023
09-12 Uhr | Zugänge
Moderation: [N.N.}
09 Uhr | Geopolitische Ereignisse und Zukunftsperspektiven der eigenen Identität, so wie der musikalischen Identitäten im 21. Jahrhundert in Europa. Eine musikalische und persönliche Reise durch die Begriffe: Integration, Desintegration, Reintegration, Diversität, Musiklandschaft, Musikmarkt, Tradition, Volksmusik und Weltmusik | Nataša Mirković, Sängerin, Schauspielerin, Lehrende am Institut für Popularmusik, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
10 Uhr | 30 Jahre Erfahrung mit Cultural Community Work | Simon Wascher, Musiker, Tänzer, Veranstalter, Forscher
12 Uhr | Mittagessen
15-17 Uhr
15 Uhr | Diskussion | Zukunftsfragen – Volksliedwerk: wohin? | Moderation, Karin Wolf, Gründerin & Direktorin des Instituts für Kulturkonzepte
16 Uhr | Abschlussdiskussion | Moderation: Susanne Schedtler, Wiener Volksliedwerk
17.30 Uhr | Musikalische Straßenbahnfahrt & Abendessen
INHALT
„Volkslied und Volksmusik sind also zeitgenössisch. Die Position in der Moderne und ihr Zusammenhang mit Gesellschaft sollten bedacht und behandelt werden. Das sollte unsere Aufgabe, unsere Erklärungsmöglichkeiten und die Konzepte unserer Arbeit klären und befördern.“ (K. Köstlin, 2023)
Vor 31 Jahren begann der Dachverband der österreichischen Volksliedwerke im Rahmen einer Sommerakademie, die Schnittmengen der Volksmusikforschung zwischen Wissenschaft(en) und Praxis auszuloten. Man nahm sich – zumindest für die erste SAK – zwei Wochen Zeit, Lehrende aus Politik, Kultur, Medien, Ministerien und Wissenschaft gaben sich die Klinke in die Hand, Student:innen, Musiker:innen, Lehrer:innen und Kulturschaffende hörten zu und diskutierten. Das Institut für Volkskunde hieß noch nicht „Europäische Ethnologie“, Konrad Köstlin lehrte in Tübingen und noch nicht in Wien und hielt in diesen 14 Tagen gleich mehrere Vorträge. Walter Deutsch leitete das Institut für Volksmusikforschung an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien, die noch keine Universität war. Seither ist viel passiert und es ist an der Zeit, die Geschichte des Dachverbands Revue passieren zu lassen, um sich für die Zukunft vorzubereiten.
Die Themen jener Jahre sind nach wie vor aktuell oder sind es wieder geworden. Es ging etwa um „Die Wiederkehr des Volkes“, über Kontroversen zwischen Tradition und Innovation, Identitäten und Europa bzw. Nachbarschaften. Unter den Fingernägeln brannte natürlich immer wieder das Thema der „Volksmusikpflege“ und deren Anpassung (oder eben nicht) an die Moderne. Archivierungs- und Sammlungskonzepte wurden und werden diskutiert. Die SAK 1995 widmete sich z.B. dem Thema sozialer Ordnungen, vortrefflich wiederzufinden in vielen Spielarten der Volksmusik. 2008 gab es mit dem neuen Vizepräsidenten und Leiter der Wissenschaftlichen Kommission Konrad Köstlin einen Neustart unter dem Generalthema „Volkskultur als Dialog“. Immer wieder auch provozierten nun SAK-Themen wie etwa 2010 „Musik.Tanz.Mundart. Anmutungen des Archaischen.“ Die Provokation erfolgte nun häufig aus dem Blickwinkel des Ethnologen, dessen Fokus vornehmlich auf die gesellschaftspolitische Relevanz und nicht auf eine Form der musikalischen Analyse abzielt.