Sommerakademie 2010

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Volkskultur als Dialog: Musik.Tanz.Mundart.Anmutungen des Archaischen.

25.-28. August 2010, Weyregg am Attersee
Die Sommerakademie „Volkskultur als Dialog“ versteht sich als Plattform, um Bedingungen und Entwicklungen der Volkskultur im europäischen Kontext aufzuzeigen und zu diskutieren. Im Jahr 2010 werden drei Bereiche der Volkskultur, nämlich Musik, Tanz und Mundart, behandelt.

Neben ihrer allgemeinen Bedeutung werden diese drei Bereiche der Volkskultur hinsichtlich ihres Archaismus betrachtet. Die Leitfrage gilt dem, was in der Gegenwart Tradition genannt wird. Oder anders formuliert: Die Berufung auf das Alte und auf das Herkommen macht Tradition selbst modern.

Neben den Musiken, Tänzen und Mundarten selbst beleuchtet die Sommerakademie heuer die Vorstellungen, die mit ihnen transportiert werden: Was bedeutet es, wenn Musik gespielt und gesungen wird, die als Volksmusik gilt? Wenn auf alte Instrumente zurückgegriffen wird oder sie rekonstruiert werden? Wenn Dudelsack und Raffele, Drehleier und Bordun gepflegt und als das Ursprüngliche, das Echte, das Original praktiziert werden? Wenn alte Tänze aufleben, die Volkstänze genannt werden? Wenn Mundarten, die man nun als regionale Sprache betont, aufleben? – Verbinden wir damit die Hoffnung, dass die Welt, aus der das Alte zu stammen scheint, ihren Abglanz auf unsere Gegenwart leuchten lässt? Werden durch die Nutzung der historischen Muster gesellschaftlicher und gemeinschaftlicher Praxis auch deren frühere Inhalte und Bedeutungen mit vermittelt? Die Sommerakademie „Volkskultur als Dialog“ möchte diese Fragen diskutieren und richtet sich somit an uns: Warum, wann und wie schätzen wir modernen Menschen die Anmutung des Archaischen?

Am Freitag richtet sich die diesjährige Sommerakademie des Österreichischen VolksLiedWerks vor allem an PädagogInnen und bietet Fachvorträge zum Tanz mit Kindern und Jugendlichen an.

Das Programm

Mittwoch, 25. August 2010

-) Einführung (Konrad Köstlin)
-) „Der Lazarus-Effekt“ (Justin Stagl)

Historisch und Original.
Konzert mit Kremsmünsterer Bock & Leiermusik

Donnerstag, 26. August 2010

MUSIK.
-) „Alt und authentisch“ – Wunsch und Wirklichkeit bei der Suche nach der verlorenen Tradition im Volkslied(Barbara Boock)
-) „Es soll wie Glocken klingeln“ – kulturelles Hören und lokaler Diskurs in europäischen mehrstimmigen Vokaltraditionen (Ardian Ahmedaja)
-) „Vom Hinterhof zum Kabarett – Volkssängerinnen in Berlin.“ (Gabriele Berlin); mit Anmerkungen zu Parallelen im Wiener Volkssängertum. (Susanne Schedtler)

-) „Die Jugendbewegung und ihre Lieder“ (Herbert Zotti)
-) „Volkstumspflege“ als zeitlos „weltanschauliches Bekenntnis“. Das Fallbeispiel Karl Haiding. (Ursula Mindler)

Spielarten der Volksmusik.
Podiumsdiskussion (Moderation: Konrad Köstlin)

Freitag, 27. August 2010

TANZ.
-) Einführung in den Volkstanz (Volker Derschmidt)
-) Einführende Worte zur Bundesarbeitsgemeinschaft Österreichischer Volkstanz (BAG). (Helmut Jeglitsch)
-) Volkstanz zwischen den Zeiten. Kulturgeschichte des Volkstanzes in Österreich und Südtirol (Waltraud Froihofer)
-) Volkstanznachrichten in der Zeitschrift „Das deutsche Volkslied“ – Variationen einer nationalen Kultur. (Iris Mochar-Kircher)

-) „durchgedreht?! und umgekehrt!“ Tanzen – im Dialog zwischen Tradition, Innovation und Kreativität. (Else Schmidt)
-) Bewegte Perspektiven – Interpretationsansätze zu „grenzenlosen“ Choreographien junger TänzerInnen. (Stefan Benedikt-Karner)
-) „tanzbar, singbar, spielbar, erlebbar, verwurzelbar, brauchbar“ Kinder- und JugendtanzleiterInnenausbildung der BAG Volkstanz Österreich und ÖTJ (Österreichische Trachtenjugend). (Birgitt Kepplinger)
-) Einladung zum Volkstanz – Diskussion zu Chancen und Perspektiven des Volkstanzes in Österreich.
(Moderation: Konrad Köstlin)

Festabend auf Schloss Kammer am Attersee.
Begrüßung durch Landeshauptmann Josef Pühringer.
Tanzvorführungen, musikalische Unterhaltung und freier Tanz.

Samstag, 28. August 2010

MUNDART – DIALEKT.
-) Dialekt und Regionalität (Ingeborg Geyer)
-) Zwischen Archaismen und innovativer Kreativität – ein wortkundlicher Spaziergang durch unsere Mundarten (Hubert Bergmann)
-) Wien(erisch) zwischen Wunschbild und Wirklichkeit“ (Manfred Glauninger)

Abschlussplenum