Tanzschwerpunkt 2018
Wiegen und Tanzen im ¾ Takt
Workshop für Kinder 0-5 Jahre und andere Familienmitglieder
Mi., 11.3.2020, 16.00 – 17.00
An diesem Nachmittag tanzen, klatschen, stampfen, singen, drehen und wiegen wir uns im ¾ Takt. Wir nähern uns ganz spielerisch den unterschiedlichen Stilen, Tanzformen und Tanzschritten an. Dabei lernen wir unterschiedliche Stücke, Tanzschritte und Bewegungsmuster im ¾ Takt kennen. Ziel des Workshops ist es Rhythmusgefühl, Bewegung zur Musik, zuhören, zuschauen und nachmachen zu fördern, um so erste musikalische Grundkenntnisse spielerisch zu erlernen.
Die Harmonika zur Hand – und auf zum Tanz!
Tanzworkshop mit Livemusik im Rahmen des Akkordeonfestivals
14.3.2020, 15:00-18:00, auf Grund von Corona abgesagt
Unter fachkundiger und kurzweiliger Anleitung der Tanzpädagogin Else Schmidt kann jede und jeder traditionelle (Volks)Tänze erlernen – von einfachen Formen für alle, wie der Kuckuckspolka oder dem Siebenschritt im Kreis, über lustvolle paarweise Verwicklungen beim Spinnradl bis hin zu Drehungen im Walzerschritt! Else Schmidt begleitet die Anleitungen musikalisch auf der Steirischen Harmonika, der kostengünstigsten Form eines ganzen Tanzorchesters – der Bass gibt das Fundament, der Nachschlag geht in die Beine und die Melodie führt in den Himmel …
track Europe 1819-2019
Schauraum mit musikalischen Schwerpunkten zu Rumänien, Tschechien, Ukraine (Motzenland, Böhmen, Mähren und Bukovina)
7. März bis 6. Juni 2019
Mit den immer rascheren industriellen Fortschritten in Europa setzt ab 1800 ein erstes starkes Interesse ein, das Volksleben, Eigenheiten einzelner Ethnien und ihre Regionen zu dokumentieren. Der Wille zu einer möglichst genauen Aufzeichnung kommt einerseits aus der Idee des aufgeklärten Absolutismus. Andererseits steht dieser auch im Zusammenhang mit dem Erstarken des Nationalbewusstseins in Verbindung mit Revolutionen und Freiheitskriegen. Darüber hinaus erhoffte man sich im Geiste Herders schöpferische Impulse. Es sind dies Einzelinitiativen einzelner Adeliger (Erzherzog Johann, Ritter von Spaun) und Gelehrter (J. M. Schottky), die erst in Folge in Monumentalwerken und Enzyklopädien münden (u.a. „Das Kronprinzenwerk“, eine 24-bändige landeskundliche Enzyklopädie der österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild, die vom österreichisch-ungarischen Kronprinzen Rudolf angeregt, erstmals 1886 erscheint).
Für die Volksmusik kommt es schon um 1819 zu einer ersten großangelegten Sammelaktion. Joseph v. Sonnleithner, Generalsekretär der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, führte eine volksmusikalische Umfrage in allen österreichischen Kronländern der Monarchie durch. Zahlreiche Handschriften und Dokumente von Liedern und Tänzen dokumentieren das Musikleben der Menschen in den Dörfern und Städten vor 200 Jahren. Manche Melodien wirken im heutigen Kontext fremd. Vieles ist vergessen und wartet im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde oder in den Archiven der Nachfolgestaaten der k.u.k Monarchie auf ihre Wiederentdeckung. Anderes hat sich bis heute im Musikgebrauch erhalten. Davon zeugen die Materialien der Archive der Volksliedwerke, die einem Sammelaufruf des k.k. Ministeriums für Kultus und Unterricht unter Minister Wilhelm Ritter von Hartelum 1904 folgend, ihre Sammlungen stetig um das aktuelle Musikgeschehen erweitern. Die Sonnleithner Sammlungen für Salzburg und Oberösterreich sind in den Bänden 12 und 17 in der Reihe Corpus Musicae Popularis Austriacae des Österreichischen Volksliedwerks unter der Leitung von Walter Deutsch im Böhlau Verlag publiziert.
Das Österreichische Volksliedwerk rückt im Frühjahr 2019, ausgehend von der „Sonnleithner Sammlung“, aktuelle SammlerInnen, ihre Aufzeichnungen, traditionelle Musikinstrumente und deren Herstellung, Spieltechniken und Repertoires in den Vordergrund. Ausgehend von der Musik um 1800 wird nach Kontinuitäten und musikalischen Brüchen in der 200-jährigen Überlieferung nachgespürt. Dabei sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowohl auf musikalischer als auch methodischer Ebene aufgezeigt werden.
Vgl: Gerlinde Haid (2001). Volksliedsammlung. Oesterreichisches Musiklexikon online.
„From the hamlets of Ţara Moţilor…“ Musik und Fotografie aus dem Motzenland
Ausstellung: 7. März bis 9. Mai 2019
Finissage: Donnerstag, 9. Mai, 18.30 Uhr
mit Musik, Tanz und Kulinarik aus dem Motzenland
Ţara Moţilor (dt. Motzenland) liegt in den westlichen Karpaten Rumäniens: Eine Region, die seit über 200 Jahren von der Holzverarbeitung, dem Bergbau und der Viehzucht geprägt ist. Holzarbeiter, Bergarbeiter und Hirten formten in dieser Abgeschiedenheit einen unverwechselbaren Musik- und Gesangstil, der bis heute seine Eigenheit bewahrt. Der rumänische Anthropologe Răzvan Roşu und die Fotografin Anca Cioltan haben es sich zur Aufgabe gemacht, im Rahmen einer gemeinsamen Reise durch das Motzenland diese Musik mit ihren Merkmalen zu dokumentieren – die entstandenen Bilder sind im Österreichischen Volksliedwerk ausgestellt. Eine gleichnamige CD, auf der die enge persönliche Bindung zu den Menschen, der Region und der Musik zum Ausdruck kommt bietet ein einmaliges Klangerlebnis.
Gemeinsam mit der Österreichisch-Rumänischen Gesellschaft
„Lieder und Melodien älterer Art“ – Archivprobe mit Michael Vereno
3. Mai 2019, 17.30 Uhr
Ausgehend von der Sonnleithner Sammlung mit Handschriften aus Salzburg und Böhmen sowie ersten Tanzhandschriften aus Bayern begibt sich Michael Vereno auf eine Zeitreise zur Musik um 1800. Dabei stehen ein Dudelsack um 1800 aus Südböhmen und andere Borduninstrumente im Vordergrund. Bei der Archivprobe lässt sich mit allen Instrumenten mitmusizieren, begleiten, mitsingen und tanzen, um Fragen zur historischen Interpretation zu beantworten. Ziel der Archivprobe ist nicht eine Melodie zu erarbeiten, sondern Stücke vorzustellen, zu probieren, nachzuspielen und persönliche Zugänge zu reflektieren.
In Kooperation mit dem Institut für musikpädagogische Forschung, Musikdidaktik und Elementares Musizieren, Universität für Musik und darstellende Kunst
200 Jahre Sonnleithner-Sammlung. Festvortrag mit Doc. PhDr. Lubomír Tyllner (Prag)
29. Mai 2019, 18.30 Uhr, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Rennweg 8, Alter Konzertsaal, 1030 Wien
Die österreichische Volksmusikforschung und der öffentliche Volksmusikdiskurs standen seit jeher im Spannungsverhältnis nationaler, teils nationalistischer, und interkultureller Ansätze. Diesen waren auch die Jahre Sonnleithner-Sammlung verpflichtet, deren 200-jähriges Jubiläum 2019 begangen wird. Sie gilt als erste großangelegte Sammelaktion zum Volksmusikleben in allen österreichischen Kronländern der Monarchie. Die Bestände der von Joseph Sonnleithner, Sekretär der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, initiierten Sammlung befinden sich im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde und in den Archiven der Nachfolgestaaten der k.u.k Monarchie. Sie werden bis heute in und außerhalb Österreichs regelmäßig für Forschungszwecke und in der Aufführungspraxis genutzt, ganz besonders in Tschechien.
Zum Anlass des Jubiläums spricht Doc. PhDr. Lubomír Tyllner, Herausgeber einer Teilsammlung der böhmischen Gubernialsammlung (Böhmische Nationalgesänge und Tänze von Thomas Anton Kunz, 1825), zur Geschichte und Bedeutung der Sonnleithner-Sammlung in Böhmen. In thematischen Grußworten stellen Prof. DDr. Otto Biba, Archivdirektor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, und Prof. Mag. Dr. h.c. Walter Deutsch, Gründer des Instituts für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie und Ehrenpräsident des Österreichischen Volksliedwerks die Initiative, den Initiator und die Sammlung mit Fokus auf die Volksmusik in Österreich vor.
Nach dem Hauptvortrag werden der Linguist und Musiker Dr. Michael Vereno (Salzburg) und der Musiker und Privatforscher Simon Wascher (Wien) die länderübergreifende Bedeutung der Sonnleithner-Sammlung für die heutige, international vernetzte Volksmusikszene erläutern und lebendige Klangeindrücke aus den österreichischen und böhmischen Beständen des Sammlung präsentieren.
Die Veranstaltung wird in Kooperation des Instituts für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien mit dem Österreichischen Volksliedwerk durchgeführt. Beide Institutionen stehen für die internationale Ausrichtung der österreichischen Volksmusikforschung, bei der Wien auch hier wieder seiner traditionellen Rolle als Drehscheibe für wissenschaftlichen und künstlerischen Austausch in Mitteleuropa gerecht wird.
Programm
Festvortrag:
Doc. PhDr. Lubomír Tyllner, Tschechische Akademie der Wissenschaften Prag
Grußworte:
Prof. DDr. Otto Biba, Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde
Prof. Mag. Dr. h.c. Walter Deutsch, Ehrenpräsident des Österreichischen Volksliedwerks.
Kommentierte Musikbeiträge: Duo Haertel & Wascher (Geige, Drehleiher),
Dr. Michael Vereno (Böhmischer Dudelsack) & Lucia Wagner (Geige)
In Kooperation mit: Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie an der (mdw)
„So nimmt dich ein schönes Hochland auf, das reich an mannigfachen Formen…“. Musiktraditionen der Ukraine
6. Juni 2019, 18.30 Uhr
Traditionelle Musik aus der nördlichen Bukowina (UA), entlang des Flusses Prut, neu gedacht, interpretiert und gespielt auf heute „fast verschwundenen Instrumenten“ von Nazar Paliychuk (Назар Палійчук), Victoria Medvedko (Вікторія Медведко) und Illya Sturko (Ілля Стурко) mit Trommel, Drymba (ukrainische Maultrommel) und Sopilka (ukrainische Flöte). Dieser Abend ist eine künstlerische Antwort auf die musikalischen Traditionen des zweitlängsten Nebenflusses der Donau. Illya Sturko ist „Initiator“ der Reise von Czernowitz – Tscherniwzi – Чернівці nach Österreich, ein Beitrag zum Kulturschwerpunkt „Österreich-Ukraine“ 2019.
Stille Nacht
Ausstellung zum 200-Jahr-Jubiläum
15. November 2018 bis Ende Jänner 2019
1818 ist „Stille Nacht“ erstmals erklungen: Der 200-jährige Erfolgsweg des Liedes „Stille Nacht“, seine Entstehung, Bedeutung und Botschaft bis in die heutige Zeit stehen im Blickpunkt der Ausstellung am „Treffpunkt Operngasse“. Mitunter politisch und kommerziell instrumentalisiert bietet „Stille Nacht“ zugleich Impulse für künstlerische Kreativität. Von
der Beliebtheit des Liedes zeugen unzählige handschriftliche Aufzeichnungen, Liederbücher, Flugblätter und Tondokumente aus den Archiven der Volksliedwerke. Als besonderes Kleinod ist ein Faksimile des ältesten „Stille Nacht“-Drucks des Wiener Volksliedwerks, ausgestellt. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine aktuelle Feldforschung mit der Frage: „Wie und wo erklingt heutzutage „Stille Nacht“ in der Weihnachtszeit?“. Hier geht es zum Fragebogen.
Buchpräsentation zum Lied
15. November 2018, 19 Uhr
Ein Weihnachtslied wird vom spontanen Einfall zweier Freunde zum erdkreisumspannenden Sinnbild des Friedens. Das Salzburger Land bildet den Ursprung dieses Geschehens. Hier wurde mit „Stille Nacht“ ein Lied geschaffen, das wie kein zweites zu Herzen geht, religiöse Bindungen spiegelt, nostalgische Gefühle freisetzt und familiäre Erinnerungen wachzurufen vermag. Fakten, Hintergründe und Interpretationen zu Stille Nacht thematisieren die beiden Autoren Michael Mitterauer und Michael Neureiter an diesem Abend anhand des neu erschienenen Buches „Stille Nacht. Das Buch zum Lied“ (Hg. Thomas Hochradner und Michael Neureiter; Verlag Anton Pustet, Salzburg).
Für musikalische Auflockerung zwischendurch sorgen die Mitarbeiterinnen des Österreichischen Volksliedwerks, die sich im Archiv auf die Suche nach Liedern rund um „Stille Nacht“ gemacht haben. Gemeinsam mit dem Publikum werden diese Lieder, etwa Lieder aus den „Stille Nacht-Gemeinden“ oder andere Lieder aus der Zeit um 1818, gesungen und mit Geschichten belegt, sodass sich an diesem Abend neue Sichtweisen auf das Weihnachtslied auftun.
Musikalische Wanderungen
Anfang Mai bis Ende Oktober 2018
Musik wie Musizierende wandern. Mobil sind nicht erst die MusikerInnen von heute. Man denke etwa an die Spielleute im Mittelalter, an die BänkelsängerInnen, die Nachrichten singend verbreiteten oder die Geschwister Rainer, die seit dem frühen 19. Jahrhundert als Tiroler „Popstars“ auf Welttournee waren. Für heutige MusikerInnen gilt das Reisen als Selbstverständlichkeit. Sie fahren von Festivals über Konzerte und Seminare bis hin zu Brauchveranstaltungen. Mit diesen Reisen gehen musikalische Stile, Repertoires und Spieltechniken auf Wanderschaft. Wandernde Menschen bringen hingegen einen Rucksack musikalischer Erinnerungen mit nach Hause. So wandern viele Lieder wie etwa das Lied „Der Schöckl is mei Heimatland…“ zum Grimming und zum Ötscher. Das erklärt warum viele Volkslieder in verschiedensten Versionen verbreitet sind.
Frühe VolksliedsammlerInnen begaben sich ebenso auf Wanderschaft. Meist in ihrer Sommerfrische durchstreiften sie entlegene Gegenden, um „verlorenes“ Liedgut zu entdecken und auf Papier festzuhalten.
Von den Vorzügen des freiwilligen und naturverbundenen Wanderns erzählen auch die unzähligen Wanderer- und Fahrtenlieder. Viele davon entstanden ab 1900 im städtisch bürgerlichen Milieu, dessen VertreterInnen mit Wandern und Fahrten in die Natur versuchten vor dem grauen städtischen Alltag zu flüchten. Darin projizierten viele eine romantische Naturvorstellung. In der Jugendbewegung des beginnenden 20. Jahrhunderts sollte das Singen von „Volksliedern“ beim Wandern in der Natur darüber hinaus auch das Gemeinschaftsgefühl stärken. Diese Ideen, das gemeinschaftliche Singen und die Lieder jener Zeit wurden gerade in der NS-Zeit für Propagandazwecke missbraucht.
Hingegen erzählen Auswanderlieder von der Not in der Heimat, dem Abschied von geliebten Menschen und der Angst vor dem Neuen von einer anderen Dimension des Wanderns. Doch Wanderungen, die mit Migration einhergehen, bereichern heute wie damals das musikalische Kulturleben der Menschen anderer Kulturen sowie das der ansässigen Bevölkerung.
Die Verbindung von Singen und Wandern begeistert auch heute ein großes Publikum. Das beweisen die verschiedensten Angebote speziell in Verbindung mit Jodeln und Wandern der österreichischen Volksliedwerke und vieler Einzelinitiativen. Hier geht es um die entschleunigende, heilende, entspannende Wirkung des Bewegens und Singens.
Lieder auf Wanderschaft – Archivprobe
13. Juni 2018, 19 Uhr
An diesem Abend steht das Singen von Liedern zum Thema „Wandern“ im Mittelpunkt. Unter der Leitung von Claudia Höllriegel gemeinsam mit dem Volksgesangverein Wien, ist jede/jeder eingeladen gemeinsam Wander- und Fahrtenlieder, Almlieder und Jodler, Lieder fahrender Händler und Handwerker und Lieder über das Auswandern und die Sehnsucht nach der Heimat zu singen.
Neben dem gemeinsamen Singen werden auch gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Singpraktiken im Kontext des Wanderns und Reisens vermittelt. Besondere Beachtung erhalten bei dieser Archivprobe handschriftliche Noten von Karl Liebleitner, der auf seinen Sommerfrischen und Reisen durch ganz Österreich tausende Lieder und Musikstücke zu Papier aufzeichnete. Seine Sammlung zählt zu den Schätzen des Archivs des Österreichischen Volksliedwerks. Mittels Langzeitarchivierung, den damit verbundenen einfacheren Recherchemöglichkeiten, dem Kontextualisieren und Wiedersingen sollen diese Handschriften wieder neue Wertschätzung erfahren.
Eintritt: Freie Spende
Liederwanderung – Workshop für Kinder im Alter von 4-8 Jahren mit Begleitperson
20. September 2018, 16-17.30 Uhr
An diesem Nachmittag begeben wir uns gemeinsam auf eine musikalische Wanderung, gefüllt mit Liedern, Tänzen, Melodien und vielem mehr. Dabei lernen wir lustige Bewegungsspiele und Lieder kennen, die sich als Zeitvertreib für unterwegs und bei längeren Wanderungen eignen. Draußen unterwegs haben wir viel Zeit die Natur und Tiere zu beobachten. Dazu gibt es zahlreiche Lieder, die wir kennen lernen und mit kreativen Bewegungen ausstatten. Wir werden auch selber Musik mit Instrumenten machen und ausprobieren was für Klänge in der Natur zu hören sind, vom Rauschen des Flusses, den Tieren auf der Alm und auf der Wiese, den Vögeln die gemeinsam singen und den Ästen die geheimnisvoll klingen. Musikalisch werden wir den Berg hinaufwandern und dabei verschiedene Pausenstationen mit Musik einlegen, wir werden uns hierfür mit Wanderstöcken, Rucksäcken, Sonnenbrillen einkleiden und neue Pfade beschreiten.
Eintritt: Normalpreis € 3,- Kinder € 4,- Erwachsene
ermäßigt € 2,- Kinder € 3,- Erwachsene
In Kooperation mit wienXtra
Instrumentenschwerpunkt Harfe
Anfang Februar bis Ende April 2018
Im Schauraum des Österreichischen Volksliedwerks werden Bücher, CDs und Notenhefte zur Harfe zum Kauf angeboten. Dazu gibt es die Möglichkeit, im Archiv nach weiteren Raritäten zu stöbern. Weiters finden ein Harfenbaukurs, Harfenworkshop und Harfenkonzert gemeinsam mit der Weltkulturschule statt. In den Bundesländern gibt es ebenso Kurse mit dem Saiteninstrument.
Die Harfe ist ein Zupfinstrument, die mit einer sechsseitigen Besaitung bereits bei den Ägyptern um ca. 3.000 v.Chr. gespielt wurde. Ihre Saiten verlaufen senkrecht zwischen Stimmbogen und Klangkörper. Lange Zeit war das Instrument nur diatonisch gestimmt, aber ab 1600 wurden auch chromatische Stimmungen hergestellt. In Österreich ist vor allem die im 18. Jh. entwickelte Tiroler Hakenharfe bekannt. Durch das Anbringen von drehbaren Haken konnte das Instrument umgestimmt werden. Infolge wurden Pedale angebracht, die die Spielmöglichkeiten erweiterten sowie die Handhabung erleichterten, da die Erzeugung von Halbtönen während des Spiels geschwind ermöglicht wurde. In Österreich ist dieser Harfentypus für das Spielen in Tanzmusik- sowie in Stubenmusik -besetzungen beliebt, aber auch als Soloinstrument und Liedbegleitung kommt es zur Anwendung. Als besonderer Typus gilt die 7 kg schwere Hakenharfe der Wandermusiker, die im böhmischen Preßnitz entwickelt wurde. Im 18. und 19. Jh. wurde die Harfe von umherziehenden MusikerInnen gespielt. In Wien wurde das Instrument in Werken zahlreicher Theaterdichter, etwa J. Nestroy oder F. Raimund verewigt. Die Konzertharfe wurde Anfang des 19. Jh. erfunden und umfasst etwa den gleichen Tonumfang wie das Klavier. Sie ist heute als fester Bestandteil im Orchester zu finden.
Im Archiv des Österreichischen Volksliedwerks finden sich zur Harfe folgende Dokumente:
- Bilddokumenten enthalten einige Portraits von HarfenspielerInnen mit deren Musikgruppen und Instrumenten. Darunter etwa eine Harfenspielerin beim Harfenspieltreffen in Mariastein, das seit knapp 50 Jahren jeweils am Palmsonntag in Tirol stattfindet oder die Musikantenharfe des Franz Grasl (1855-1940) – der letzte Tullnerfelder Harfenist, der mit seiner Harfe in der Gegend herumzog und bei Hochzeiten, Heurigen und in Gasthäusern aufspielte.
- Die Harfe ist vor allem auf zahlreichen CD Aufnahmen zu hören, sowohl als Soloinstrument als auch in verschiedenen Besetzungen sowie auf Feldforschungs- und Schellackaufnahmen.
- Das Notenmaterial umfasst Stücke für Solo-Instrumentierung, Tanzlmusi-, Saitenmusik- oder Stubenmusikbesetzung, vor allem aus Südtirol und Tirol. So finden sich darunter etwa die Zillertaler Tänze aus der Handschrift von Hans Wurm „Millacher“ (1901/02) aus Tirol. Auch Harfen-Schulen sind zu finden, u.a. der Harfenistin und Musiklehrerin Berta Höller.
- Weitere Druckwerke zur Harfe sind rar, aber umfassen irische Gedichte vom achten Jahrhundert bis zur Gegenwart sowie Literatur zum Harfenspiel in Tirol und in der Steiermark. Aufsätze behandeln Biografien von Harfenspielenden und Harfenbauer.
Harfenworkshop
21./22. April 2018, 11-16 Uhr
In diesem zweitägigen Workshop werden spielerisch erste Schritte in die vielseitigen Harfenwelten getan. Unter anderem werden zu ausgewählten Liedern – mit dem Schwerpunkt auf österreichische Volkslieder aus Archiv des Österreichischen Volksliedwerks – einfache Begleitmuster erlernt. Außerdem wird die etwa 5000 jährige Geschichte der Harfe und ihre Verbreitung auf der ganzen Welt in kurzen Vorträgen zwischen den Spieleinheiten thematisiert. Gemeinsames Musizieren und Singen ist bei Schönwetter im Anschluss an die Workshopeinheiten im Wiener Burggarten möglich.
Mit: Katharina Hofbauer (geb. in Klagenfurt): Seit ihrem Auszug aus dem beschaulichen Kärnten in die Musikweltstadt Wien und ihrem erfolgreichen Master-Studienabschluss an der KWPU bespielt Katharina Hofbauer – solistisch wie auch in mannigfaltigen Ensemblebesetzungen – unter anderem Bühnen und Gräben der Wiener Staatsoper, des Wiener Musikvereins, des Volkstheaters und des Wiener Konzerthauses. Ihre musikalische und stilistische Vielfalt reicht dabei von Klassik über Volksmusik und Elektronik (u. a. dRUMMERqUEEN) bis hin zur Improvisation und musikalischen Unterstützung am Krankenbett. Ausserdem engagiert sie sich bei diversen Musikvermittlungsprojekten (u. a. Wiener Hoffräulein; Verein Kultur für Kinder in Zusammenarbeit mit dem Wien Museum und den Wiener Sängerknaben) und ist am Zentrum für Musikvermittlung Wien 14 als Harfenpädagogin tätig.
Für AnfängerInnen ohne jegliche Vorkenntnisse sowie leicht Fortgeschrittene, ein begrenztes Kontingent an Leihharfen ist vorhanden.
Kosten: € 130.-
Information + Anmeldung: office(at)weltkulturschule.at
In Kooperation mit Weltkulturschule
Instrumentenschwerpunkt Zither
November 2017 – Jänner 2018
Im Rahmen unseres Instrumentenschwerpunkts zur Zither finden sich Noten, speziell die Neuerscheinungen von Prof. Paul Hertel und CD Aufnahmen zur Zither. Zu den Themen Zither und Weihnacht kann man auch im Archiv des Österreichischen Volksliedwerks recherchieren.
Die Zither ist ein Saiten-Zupfinstrument, das in vielen Kulturen der Welt zu finden ist. In Österreich ist das Instrument für Tanzmusik und Liedbegleitung bekannt, wurde in die Stubenmusik-Besetzung integriert und kommt auch in der zeitgenössischen Musik vor. Die Zither schafft es Melodie und Bass in einem Instrument zu vereinen. Als ihr Vorgänger sind das Raffele auch als Kratzzither bekannt. Je nach Besaitung und Spielweise spricht man von Münchner oder Wiener Zither. Das Zitherspiel erfreute sich speziell im 19 und Anfang des 20. Jahrhunderts großer Beliebtheit. Rasch entstanden Zitherschulen und –vereine und damit wurde speziell die Wiener Stimmung und Spielweise der Zither zum Masseninstrument der Arbeiterklasse. Mit dem Film „Der 3. Mann“ erlangte die Wiener Stimmung und Spielweise der Zither Weltberühmtheit.
Im Archiv des Österreichischen Volksliedwerks finden sich zur Zither folgende Dokumente:
- Bilddokumenten Portraits von Zitherspielern, darunter eine Postkarte aus dem Jahr 1904, Abbildungen aus der Zwischenkriegszeit vom Ensemblemusizieren zu Hause, in der Wirtshausstube oder bei Tanzveranstaltungen.
- Die Zither wird bei Dokumentation von Feldforschungen genauso wie auf professionellen Schallplatten und CD Aufnahmen gespielt.
- Notenmaterial mit Kompositionen von Herzog Maximilian in Bayern, der der Zither zu einem enormen Aufschwung verhalf. Präludien und Konzerte mit Orchesterbegleitung, religiöse und Advent-Lieder, Jodler und Wiener Lieder, Schulen und Lehrgänge für die Zither, spezifische Tonsatz- und Akkordlehren, Transcriptionen von Papageno-Arien bis hin zu Operetten-Arrangements sowie eine große Zahl an traditionellen Tänzen und Märschen.
- Druckwerke mit Tipps zu Wartungsarbeiten wie Stimmtechniken und Saitenwechsel sowie über die Eigenheiten der verschiedenen Spielweisen.
- Sämtliche Literatur stammt überwiegend aus dem Alpenraum, wobei die Dokumentation der Zither im Alpenraum genauer ist, als die Auseinandersetzung mit den Böhmischen, Mährischen und Schlesischen Traditionen. Die Verschiedenheit der Instrumente (Streichzither, Elegiezither, griffbrettlose Zither, Waldzither, Scheitholz, Kratzzither,…) und deren Entwicklungen ist punktuell in Beiträgen von verschiedenen Fachzeitschriften dargestellt. Des Weiteren findet sich Informatives zur Zither in Schriften von Vereinen, Kreisen und Zentren von Zitherspielern aus den verschiedensten Regionen.
In unmittelbarer Nachbarschaft am Karslplatz findet von 17. November bis 23. Dezember 2017 ART ADVENT statt. Dieser Adventmarkt am Karslplatz bietet täglich von 12 – 20 Uhr allerlei Kunsthandwerk mit einer Schauwerkstatt, Kulinarisches, Kinderprogramm und Konzerte. Informationen zu den Ausstellern und Programm sind am Treffpunkt Operngasse erhältlich.
Zitherspiel Archivprobe
30. November 2017, 18.30 Uhr
An diesem Abend spielt Prof. Wilfried Scharf auf der Zither im ersten Teil Kostproben mit Walzer und Tango aus den neuen Noteneditionen des Komponisten Prof. Paul Hertel. Im zweiten Teil gibt Prof. Walter Deutsch einen Einblick zur Zither in der Volksmusik, Zithernoten und Aufzeichnungen aus dem Archiv des Österreichischen Volksliedwerks. Kostproben für das Publikum zum Mitsingen werden das Zitherspiel begleiten.
Der Abend liefert einen Einblick in die vielen Facetten dieses Instruments und seine Klänge.
Im Anschluss Umtrunk
Eintritt: freie Spende
„Ausgezeichnete Traditionen“
Ausstellung Oberösterreich und seine UNESCO Schätze
Anfang März bis Anfang Mai 2017
Was verbindet den Liebstattsonntag in Gmunden, den Innviertler Landler und die Erzeugung der Mollner Maultrommel? Sie alle gehören zu dem von der UNSECO ausgezeichneten immateriellen Kulturerbe Oberösterreichs. Im Schauraum des Österreichischen Volksliedwerks werden diese „Ausgezeichneten Traditionen“ in einer Ausstellung auf 24 Schautafeln präsentiert. Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem musikalischen Kulturerbe. Abgesehen davon sind Musik und Tanz wichtige Bestandteile in Bräuchen und bei handwerklichen Tätigkeiten. Gerade letztere bilden, wenn auch oft zweideutig formuliert, textliche und musikalische Grundlagen von Liedern und Tänzen. Begleitend zur Ausstellung gibt es Publikationen und CDs aus und über die Regionen Oberösterreichs und zum Kulturerbe zu erwerben sowie Archivmaterial zum Nachschlagen im Archiv des Österreichischen Volksliedwerks.
In Kooperation mit: Kulturland OÖ., Forum Volkskultur Oberösterreich, Österreichische UNESCO Kommission, Verein der OÖ. in Wien
Maultrommel Spiel – Archivprobe mit Albin Paulus
30. März 2017, 18 Uhr
Das Maultrommelspiel zählt zu den ältesten Musikpraktiken der Menschheit. Die Mundhöhle bildet den Resonanzraum, durch deren Veränderung verschiedene Teiltöne aus dem Obertonspektrum favorisiert werden, wobei der Grundton als Bordun immer mitklingt. Dynamik und Rhythmus werden durch den Atemstrom bestimmt, während mit Hilfe von Lippen und Zungen klangliche Nuancen, d.h. Melodien erzeugt werden.
Je nach lokaler Gegebenheit haben sich in vielen Regionen der Erde sowohl spezielle Herstellungsmethoden als auch eigenständigen Charakteristiken von Spielweisen herausgebildet. In Österreich ist das Maultrommelspiel bis heute besonders durch die Wechseltechnik charakterisiert. Dabei verwendet ein/e SpielerIn zwei bis vier unterschiedlich gestimmte Maultrommeln entweder als Soloinstrument, im Duett oder als Trio, am häufigsten jedoch in Verbindung mit anderen Instrumenten. Im Alpenraum spielte die Maultrommel eine wichtige Rolle bei der Liebeswerbung am Kammerfenster (Fensterln). Aufgrund der jahrhundertelangen Tradition der Eisenverarbeitung im Steyrtal konzentrierte sich seit dem 15. Jahrhundert dort auch die Maultrommelproduktion. Nachdem die Maultrommel von der Mundharmonika verdrängt wurde, erlebte sie eine Renaissance ab den 1960er Jahren.
Der Musiker Albin Paulus zeigt in dieser Archivprobe die Facetten der Bordunmusik speziell auf der Maultrommel. Dabei geht es darum, das traditionelle Maultrommelspiel anhand von Material aus dem Volksliedarchiv mit zeitgenössischen Klängen zu verweben. Es geht um das Ausprobieren und Experimentieren an diesem Instrument, um dabei ganz im Sinne der traditionellen Anwendung mit „Fensterlliedern“ erste Frühlingsgefühle erwachen zu lassen.
Sowohl die Maultrommelerzeugung als auch das Maultrommelspiel ist im Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes Österreichs vertreten.
Verzeichnetes Kulturerbe – Diskussion
15. März 2017, 18 Uhr
Diskussionsabend mit Mag. Gabriele Detschmann, BA (Österreichische UNESCO-Kommission, Immaterielles Kulturerbe), Dr. Alexander Jalkotzy (Amt der OÖ. Landesregierung, Kultur, Referat Volkskultur), Univ. Prof. Konrad Köstlin (Vizepräsident des Österreichischen Volksliedwerks) dazu musikalische Begleitung und Informationen zum Landlerspiel in OÖ. sowie Umtrunk gemeinsam mit dem Verein der Oberösterreicher in Wien.
Im Rahmen der 32. Generalversammlung der UNESCO im Jahr 2003 wurde ein Übereinkommen zum Schutz des Immateriellen Kulturerbes beschlossen. 2009 hat Österreich das Abkommen ratifiziert. Bis dato sind 96 überlieferte Traditionen und Ausdrucksformen immateriellen Kulturerbes im Österreichischen Verzeichnis eingetragen. Was bedeutet das für das jeweilige Kulturerbe selbst und ihre TrägerInnen? Welche Auswirkungen hat das auf Kulturleben, Tourismus und regionales Zusammenleben; wird Kulturerbe als Markenzeichen für den Tourismus genutzt, gibt es Konkurrenz? Welche Aufgaben übernehmen dabei volkskulturelle Institutionen, Archive und Kulturwissenschaften, beobachtende und sammelnde oder lenkende Teilhabe? Diese und weitere Fragen werden in der Diskussion erläutert. Speziell geht es dabei um „Ausgezeichnete Traditionen“ Oberösterreich und seine UNESCO Schätze. Wissenswertes dazu gibt es an diesem Abend und darüber hinaus in der gleichnamigen Ausstellung (21.2.- 27.4.2017) mit 24 Schautafeln aus allen Vierteln Oberösterreichs im Österreichischen Volksliedwerk.