Grenzenlos Tanzen beim Belvedere, Sept. 2015, ARGE Volkstanz Wien
Ausschreibung
Interkultureller Dialog macht Volkskultur lebendig!
2015 stand im Projekt INTER_FOLK² das Gemeinsame von volkskulturellen Ausdrucksformen (Musik, Tanz, Kleidung, Bräuche, Nahrung, Schauspiel, …) im Vordergrund. Gemeinsam mit dem Schulprojekt „Mit allen Sinnen“ wurden 119 Aktionen mit rund 2500 Personen durchgeführt.
In der jeweiligen Projektentwicklung spielten die Interessen der TeilnehmerInnen, sowie regionale Besonderheiten eine Rolle. Es wurden bestehende Strukturen wie regional verortete Institutionen, Vereine, Programme, Schulen und Medien in die jeweiligen Aktionen integriert. Für den individuellen Lernprozess konnten auch Ausdrucksformen anderer Kunst- und Kultursparten einbezogen sowie interdisziplinär gearbeitet werden. Im Vordergrund standen kreative gemeinsame Schaffensprozesse. Als besonders beliebt kristallisierte sich ist das Tanzen heraus, das ein Miteinander auf nonverbaler Ebene leicht zulässt. Der Rhythmus der Musik trägt, gibt dem Einzelnen in der Gemeinschaft Sicherheit und Struktur. ExpertInnen begleiteten die Prozesse und waren Garant für die Umsetzung und nachhaltige Fortführung. Ihnen gab die Sommerakademie 2015 Möglichkeiten zur Fortbildung, sowie Plattform für Erfahrungsaustausch und Evaluation. Besonders Aktivitäten, die über einen längeren Zeitraum stattfanden, boten genügend Zeit für Reflexionen über das Eigene, das Fremde und Gemeinsame.
Die vielfältig umgesetzten Aktivitäten zeigen vor allem auf kommunaler und regionaler Ebene ein nachhaltiges Zeichen zur positiven Integration und zum gemeinsamen Zusammenleben. Denn das Projekt Inter_Folk² zielt darauf ab, den langfristigen Integrationsprozess, verstanden als Wechselbeziehung zwischen Menschen mit Migrationshintergrund und Aufnahmegesellschaft positiv voranzutreiben.
Das Projekt wurde im Rahmen des Programms Nationale Integrationsförderung 2015 des Bundesministeriums für Europa, Integration und Äußeres gefördert.
Durchgeführte Projekte
Österreich
Sommerakademie
Die Sommerakademie des Österreichischen Volksliedwerks „Volkskultur als Dialog – Musik und ihre Orte“ fand von 26.-29. August 2015 in Gmunden mit 80 Teilnehmerinnen (inkl. ReferentInnen statt). Sie diente ExpertInnen auf dem Gebiet der interkulturellen Vermittlung sowohl als Fortbildungsveranstaltung als auch als Drehscheibe, um Wissen über Projekte im interkulturellen Dialog zu erlangen, Kontakte zu knüpfen und sich im Projektverlauf auszutauschen. Im speziellen unter Musik und Ihre Orte wurde deutlich, dass Musik sich nicht im luftleeren Raum abspielt. Sie hat ihre Orte und ist oft funktional mit Arbeit, Fest oder auch Trauer verbunden. Orte und mit ihnen verbundenen Anlässe bestimmen Melodien, Instrumente und Texte. Landschaften/Länder haben ihre Musiken. Sie kennen offenbar auch “typische” Melodien und ihre Instrumente zu den Anlässen und Orten. Oft werden sie mit ihnen so ‚konnotiert‘, dass uns ihre Zugehörigkeit selbstverständlich erscheint. Wenn sich Musik diesen Konnotationen verweigert, irritiert sie oder schafft sie – je nach Perspektive – Neues, Interessantes, bisher Ungehörtes, Unerhörtes. Genau hier im interkulturellen Austausch im kreativen Miteinander entstehen neue gemeinsame volkskulturelle Ausdrucksformen.
Burgenland

Interkultureller Musikunterricht
Das Projekt „Interkultureller mobiler Musikunterricht“ des Burgenländischen Volksliedwerks findet seit 5. März 2015 gemeinsam mit lokaler Bevölkerung, Asylberechtigten und Flüchtlingen in Rechnitz statt. Insgesamt nahmen am Unterreicht 156 Personen teil. Inhaltlich geht es beim Unterricht teilweise mit GastreferentInnen einerseits darum durch gezielte rhythmische Übungen einfache Koordinationen, interkulturelles Zusammenspiel und Abläufe von Musikstücken zu trainieren, andererseits um die Vermittlung von Rhythmen aus verschiedensten Kulturen und um Instrumentenkunde, Spieltechnik und Förderung der Lebensfreude. Melodien aus Kroatien, Afghanistan, Indien und aus aller Welt. Ein wichtiger Teil des Unterrichts besteht darin, die TeilnehmerInnen selbst zu „Wort und Melodie“ kommen zu lassen. Die dargebotenen Melodien werden aufgenommen, denn geplant ist, diese Lieder einfach zu arrangieren und im weiteren Verlauf des Projektes mit den Teilnehmenden einzustudieren.
Musikalisch besonders Interessierte wurden in der Gruppe die Weltband aktiv. Die Auftritte mit der Weltband sind immer mit Begeisterung und Berührtheit aufgenommen worden – (Eröffnung des Diakonie Forums in Oberwart, auf der Bühne der Menschenrechte beim Donauinselfest in Wien und in kleinerer Besetzung beim Weltmusikabend der Musikschule Rechnitz sowie im Lalish Theater in Wien und bei der Sommerakademie des Österreichischen Volksliedwerks.) Hamid – einer der Asylwerber, der auch kürzlich (wie auch Yaseen Mohammadi) einen positiven Bescheid erhalten hat – besucht seit dem Tamburizza Workshop die Proben des Vereins in Schachendorf, zwei der Burschen nahmen einige Stunden Keyboard an der Musikschule in Rechnitz in Anspruch. Das Projekt wurde im Oktober 2015 bei der Sendung „Mahlzeit“ vom ORF Burgenland vorgestellt.
Die Welt ist bunt
49 Kinder der VS Lutzmannsburg wurden im Schuljahr 2014/15 durch Lieder und Tänze aus unterschiedlichen Kulturkreisen von Musik berührt. Sie sollten wahrnehmen, dass jeder singen, musizieren und tanzen kann und dies in einzelnen Aktionen unter Beweis stellen:
– Lernreisetag: „Es weihnachtet sehr“ (Weihnachten in anderen Ländern und in Österreich) im Stationsbetrieb wurde mit Eltern und Lehrern gemeinsam gearbeitet.
– Teilnahme an Gottesdiensten: Musikalische Gottesdienstbeiträge in der evangelischen und in der katholischen Kirche sollen das Gemeinschaftsgefühl und die Begegnung stärken.
– Buchausstellung mit Chorkonzert der Kinder
– Sprachprojekttage mit ungarischer Partnerschule aus Zsira
– Exkursion und Workshop im Jüdischen Museum in Eisenstadt
– Ein gemeinsames Buch entsteht: Die Autorin Loras Kristin fasst alle selbsterdachten Geschichten aus dem Workshop „Schreiben und Illustrieren“ zu einer spannenden Erzählung in einem farbenprächtigen Buch zusammen.
– Trommelworkshop „Eine bunte Trommelreise durch Kulturen, Kontinente und Zeiten“ mit Goran Baric.
– Schulfest: Die Aufführung der Trommelreise
Dance around the world
Am 26. Juni 2015 präsentierten 22 SchülerInnen der VS Grieselstein mit großem Erfolg das Jahresprojekt „Dance around the world“. Im Laufe des Jahres lernten sie Charakteristika und Mentalitäten verschiedener Länder rund um den Erdball kennen, setzten sich mit den unterschiedlichen Kulturkreisen im besonderen deren Tänzen auseinander, um ein besseres Verständnis im Umgang miteinander zu erhalten und kreative Wege der musikalischen Verständigung zu entwickeln. Mit dieser Schiene sollte den SchülerInnen ermöglicht werden, sich kreativ im Tanz auszudrücken, dabei persönliche Fähigkeiten entdecken und Raum für Neues zu schaffen.
Steiermark
Interkultureller Musikunterricht
Das Projekt „Interkultureller mobiler Musikunterricht“ des Vereins Kubile fand für 150 BewohnerInnen, Asylberechtigte und Flüchtlinge vom 18. August bis 24. November 2015 in Schäffern und Hartberg statt. Der Unterricht (in deutscher und englischer Sprache) orientierte sich stark an den Bedürfnissen der Teilnehmenden. Vermittelt wurden auf westafrikanischen Djemben und orientalischer Darabouka gespielte Rhythmen aus dem Orient, aus Kuba, aus Westafrika sowie Übungsrhythmen aus der westlichen Musik. Einige Teilnehmende interessierten sich Blockflöte zu spielen. Unterrichtsblöcke auf der Blockflöte mit Erklärung der Töne und westlicher Notation und Repertoire wurden daher eingeschoben. Gastreferent Hannes Guth aus Pinkafeld unterrichtete Basiswissen an der Gitarre und hatte zusätzlich noch einen E-Bass sowie ein Mikrofon zur Verfügung gestellt. Die AsylwerberInnen freuten sich sehr, Lieder aus ihrer Heimat ins Mikrofon singen zu dürfen und dabei von Hannes Guth begleitet zu werden.
Weitere Begegnungsmöglichkeiten mit ÖsterreicherInnen und Musikern anderer Kulturen ergaben sich durch die Besuche von Workshops zu indischer und afghanischer Musik im Haus der Volkskultur Oberschützen.
Eine Kontaktaufnahme mit dem Leiter der ansässigen Blasmusikkapelle fand statt. Die Idee ist entstanden 2016 einen interkulturellen Abend zu veranstalten, bei dem die Blasmusikkapelle sowie afghanische Musizierende aus Wien in Kooperation mit AsylwerberInnen und der Projektleiterin spielen werden.
Music in the air verleiht der Schule ein besonderes Flair
In der VS Gössendorf gab es im Schuljahr 2014/15 für 152 Kinder monatlich eine Schulmusikstunde. In diesen Stunden sangen sie mit den Lehrpersonen ein gemeinsames Schullied. In verschiedenen Workshops, aufgeteilt auf das ganze Schuljahr, wurden den SchülerInnen die alpenländische Volkskultur (Jodeln, Tanzen, Schuhplattln,….) und die Kultur anderer Länder näher gebracht. Die SchülerInnen konnten aktiv in den Workshops „mitmusizieren“. Dieses gemeinsame Singen, Tanzen und Musizieren verstärkte die Begeisterung an der Musik.
Besondere Höhepunkte waren:
• TAG der Folk-Instrumente
• TAG der TRACHT
• AKTION: LEBEN mit dem blinden Musiker Wolfgang Niegelhell
• Weihnachtsliedersingen mit den Eltern
• Tag des Tanzes – Irish Dance
• Muttertagsfeier
• TAG des Opern- und Operettenliedes
• TAG der steirischen VOLKSKULTUR
• Afrikatage
• TAG der außergewöhnlichen Instrumente
• Abschlussveranstaltung: TAG der MUSIK
Viele Veranstaltungen waren öffentlich, das heißt, die Eltern der SchülerInnen, sowie die Bevölkerung von der Marktgemeinde Gössendorf waren miteingebunden. Mit Begeisterung nahmen sie die Einladungen an. Gemeinsam wurde gesungen, getanzt und Musik „gehört“. Bei einigen Veranstaltungen war auch die Presse anwesend (meine WOCHE Graz Umgebung Süd).
Tanzen, tanzen, tanzen….
Diese Aktion war ein Teil des Projektes „Zivilcourage“ der Neuen Mittelschule Dr. Renner in Graz. Von der 1. – 4. Klasse wurde in Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit, der ARGE Jugend gegen Gewalt der Fokus auf Persönlichkeitsbildung/-stärkung vom ICH zum DU ins WIR gelegt. Dabei ging es um die persönliche Herkunft, Sprache, Kultur und Wesen in seiner Einzigartigkeit und Vielfalt als Gemeinschaft. Um sein Gegenüber wert zu schätzen, braucht es ein Kennenlernen, ein Einfühlen, ein Hinhören des bislang Unbekannten. 18 Kinder lernten im Laufe des Schuljahres 2014/15 andere Länder und Kulturen kennen – Referate, Besuche von Ausstellungen, Zubereiten von Speisen, miteinander Singen – Lieder aus verschiedenen Ländern, Sprach- und Wortspiele/ Gedichte, kurze Texte, Zungenbrecher…..
Ein Schwerpunkt gehört dem Volkstanz: Fritz Sommer kam eine Woche lang, täglich eine Stunde an die Schule. Gemeinsam erarbeiteten Kinder und Lehrende Tänze aus dem Balkanraum. Die SchülerInnen waren mit Freude und Eifer dabei. Die Kreistänze erfordern hohe Konzentration, Aufmerksamkeit. Dies aufzubringen gelang den Kindern im Laufe der Woche merklich besser. Mit der Sicherheit im Ablauf der Schritte, konnten sie das Miteinander, das sich Berühren lassen – Handreichung während der Tänze, dem anderen Geschlecht, gerade in diesem Alter, freundschaftlich zu begegnen zunehmend leichter zulassen.
Am Ende der Woche gab es zum Abschluss gemeinsam mit einigen Eltern und jüngeren Geschwistern ein kleines, feines Tanzfest und ein von den SchülerInnen gestaltetes Buffet.
Tanzen weil’s Spaß macht!
Im Schuljahr 2014/15 gab es an der VS Kapfenberg Dr. Schärf zwei große Schwerpunkte:
Als Erstes ein großes Weihnachtsmusical, welches von den beiden Lehrerinnen Barbara Seidl und Silvia Müllner geschrieben wurde. Die Kinder erlebten Weihnachten in den unterschiedlichsten Ländern und die dort gelebten Bräuche. Jedes Kind fand die passende Rolle in dem Musical und die geladenen Gäste waren begeistert. Fertigkeiten wie Zuhören, Kritikfähigkeit, Selbstbewusstsein, Rhythmusgefühl, Einfühlungsvermögen und viele weitere soziale Kompetenzen wurden durch das Projekt vermittelt. Fähigkeiten, die den Kindern nicht nur bei den Vorführungen eine große Hilfe waren, sondern ihnen auch im späteren Leben helfen. Für das große Schulschlussfest wurden Tänze aus verschiedenen Stilen und Kulturen kreiert und Eltern, Verwandten und FreundInnen gezeigt. Die Kinder sind sich durch die Projekte ein Stück näher gekommen und haben erfahren wie wichtig jeder Einzelne im großen Ganzen ist.
Vorarlberg
Interkulturelle Tanzprojekte
Nachdem an den Schulen VS Bezau/HS Bezau, VS Krumbach und VS Göfis ein Drittel aller Kinder einen Migrationshintergrund haben, stand im Schuljahr 2014/2015 die Auseinandersetzung mit dem Eigenen, dem jeweils Fremden und dem Gemeinsamen bei Musik, Bräuchen, Tanz und Kleidung im Vordergrund. Im Rahmen von Mit allen Sinnen lernten die Kinder verschiedene Paartänze und einen irischen Reigen kennen. Im Anschluss fanden jeweils Vorführungen bzw. Schuljahresabschlussfeste mit Live Musik für die restlichen Schulkinder, Lehrpersonen, Eltern und Angehörige dieser Schulen statt.
Am Landeskonservatorium in der instrumentalen Pädagogik nahmen 28 Studierdende aus vielen Teilen Europas des Landeskonservatoriums Feldkirch im Rahmen ihrer Ausbildung an einer ganztätigen Fortbildung einer Tanzreihe teil. Schwerpunkte waren Bezüge zwischen Vorarlberg/Österreich und Europäischen Tänzen. Ein Referent aus der Schweiz brachte den Studierdenden das Steppen /Flamenco- eine Tanzart näher, die man im alemannischen Raum doppelieren nennt.
Niederösterreich
Musik ist die gemeinsame Sprache der Menschheit
Dieses Schulprojekt fand von Mai bis Juni 2015 an der Volksschule Enzesfeld-Lindabrunn, an der Kinder aus zehn Nationen unterrichtet werden statt. Unter der Leitung einer Lehrerin dieser Schule, die im Zuge des Lehrgangs „Singklasse“ ein Modul über Lieder in anderen Sprachen belegt hatte, wurden 158 Kinder mit Liedern aus anderen Ländern vertraut gemacht. Dadurch bekamen die Kinder Einblick in die kulturelle Vielfalt der Schule und das Verbindende von Musik. Unter anderem lernten die Kinder im Zuge des Projekts auch einen Tanz aus Afghanistan kennen, der gemeinsam mit Flüchtlingen aus Afghanistan einstudiert wurde. Durch die Kooperation in Form einer Rhythmusklasse mit der Musikschule Triestingtal wirkten jene SchülerInnen an der diesjährigen Aufführung der Musikschule „Eine musikalische Weltreise“ mit. Diese fügte sich hervorragend in das Projektthema: Bei einem Streifzug durch verschiedenste Länder und Kulturen, zeigte die MusikschülerInnen welche Bedeutung die Musik bei der gemeinsamen Verständigung zukommt. Besonders jenen Kindern und Mitwirkenden sowie ZuseherInnen mit nichtdeutscher Muttersprache konnte so vermittelt werden, wie man sich auch ohne Worte verständigen kann.
Nimm mich an der Hand ich zeige Dir mein Heimatland
Die Schulpartnerschaft zwischen den Schulen in Breclav (Tschechien) und Poysdorf besteht seit 2002 und wurde auch im Schuljahr 2014/2015 mit folgenden Aktionen weiter fortgeführt: Im Unterricht konnten die Kinder durch das Hören der Sprache, Einüben einfacher Sprechsituationen und vor allem das Erlernen von kurzen Reimen, Gedichten, rhythmischen Sprüchen, Kinder-, Spiel- und Tanzliedern den Sprachschatz in der jeweils anderen Sprache erweitern. Beim Treffen aller Kinder sollten diese Gemeinsamkeiten zusammenführen. Bei gegenseitigen Besuchen und gemeinsamen Projekten (Besuch des „Tigerzoos“ in der Slowakei, Märchenprojekt in tschechischer und deutscher Sprache, „Schulakademie“ (Schulfest) in unserer Partnerschule Breclav, Grenzland- Parlamentstreffen, Barfußwandern in Schrattenberg) konnten 34 Kinder so ihre Sprachkenntnisse und das Heimatland des jeweils anderen gemeinsam besser kennen lernen.
Wien

Aktion Kultis
In einem Volkstanzworkshop mit dem Österreichischen Volksliedwerk gestalteten im April 10 Jugendliche von Interface Wien eine Kultis Figur von „Hunger auf Kunst und Kultur“ unter dem Titel „Österreichischer Volkstanz trifft die Welt – das macht Spaß“. Dabei ging es um das Gemeinsame im Volkstanz sowie um gemeinsame und ähnliche Elemente von traditioneller Kleidung. Im Anschluss wurde die lebensgroße „Kultis Figur“ von 7. Mai – 8. Juni 2015 am Karlsplatz gemeinsam mit „Kultis Figuren“, gestaltet von anderen KünstlerInnen, Künstlerkollektiven und KulturpassbesitzerInnen gezeigt. Im Anschluss wurden die Kultis im Wien Museum versteigert. Die Einnahmen der Versteigerung kamen einem sozialen und kulturellen Integrationsprojekt für Jugendliche zugute.
Grenzenlos Tanzen
Herbst-Tanzfest am 12.9.2016 der ARGE Volkstanz Wien vor dem Schloss Belvedere. VolkstänzerInnen der Arbeitsgemeinschaft Volkstanz Wien aller Altersgruppen traten diesmal gemeinsam auf mit der polnische Gruppe Podhalanie, die seit 30 Jahren in Wien besteht. Alle Mitwirkenden erfreuten das Publikum nicht nur mit Vorführungen, sondern luden auch zum Mittanzen einfacher Volkstänze ein, sodass bis zu 250 Personen in den Genuss der Tanzveranstaltung kamen. Überrascht war man vom polnischen Tanzstil, der mehr Verwandtschaft zur slowakischen Tanztradition denn zu Mazurka und Co hat. Nach doch sehr komplizierten Schritten und konditionell fordernden Bewegungen der polnischen Tänze war man glücklich, die gemütlichere „polnische“ Polka gemeinsam zu tanzen, die österreichischen Tänzen viel näher kommt.
Der Tanzveranstaltung vorausgegangen war ein Besuch der ARGE Volkstanz Wien eines wöchentlichen Treffens der Gruppe Podhalanie im Pfarrsaal der polnischen Pfarre am Rennweg. Besonders beeindruckend die Stimmgewalt und Sangeslust, in dem geschlossenen Raum, unglaublich körperlich packend und fast ohrenbetäubend!
Am 10.9.2016 wird das Tanzfest wieder gemeinsam mit einer Wiener Tanzgruppe mit Migrationshintergrund beim Schloss Belvedere stattfinden.
Treffpunkt Operngasse
Schwerpunkte zum Projekt Inter_Folk² setzte das Österreichische Volksliedwerk am Treffpunkt Operngasse mit zwei Schauräumen und Veranstaltungen von November bis Dezember 2015 zu den Themen Herbergsuche und Klezmermusik. Zur Klezmermusik fanden zwei Workshops mit renommierten MusikerInnen statt. Ausgehend von den persönlichen Musizierweisen der TeilnehmerInnen vermittelten die Referenten die Lebensfreude und Lust der Klezmermusik im speziellen Jiddische Lieder aus Russland und Klezmermusik aus der ehemaligen Sowjetunion.
In Bezug zur aktuell zunehmenden Migration nach Europa wurde am Treffpunkt Operngasse in der Weihnachtszeit das Thema Herbergsuche aufgriffen. Es sind Geschichten über Heimweh, Strapazen, Hilfsbereitschaft, Ablehnung, Aufnahme, Scheitern, Neuanfang. Auch die christliche Weihnachtsgeschichte hat die Herbergsuche zum Inhalt. Anlässlich dieses Schwerpunktes wurde der Schauraum zu diesem Thema mit Informationen zu Bräuchen und volksmusikalischen Besonderheiten mit Noten sowie mit Publikationen zu Liedern und Musiken aus anderen Kulturen gestaltet. Dazu fand auch ein Liederworkshop mit Jugendlichen von Interface statt, die ausgehend von der Thematik und über das gemeinsame Singen von Liedern ein Schaufenster gestalteten. Eine Archivprobe mit „Liedern über das Fortziehen, Zurücklassen und Herbergsuchen“ rundete Anfang Dezember das Thema ab.
Neue Wiener Stimmen
Der Jugendchor Neue Wiener Stimmen konzipierte im Jahr 2015 das bevorstehende Konzert „Österreich: Große Töchter, große Söhne!“ welches in 4 Konzerten 2016 in Österreich aufgeführt wird. Bei der Programmauswahl der Lieder stehen folgende Fragen im Vordergrund: woher kommen wir (volks)musikalisch, wo stehen wir derzeit und wohin wird uns die Zukunft (volks)musikalisch bringen? Wie wurde/wird Österreich aus dem Ausland gesehen und besungen? Wie sieht ein/e KomponistIn des 21.Jahrhunderts die Begriffe Heimatland, Föderalismus, Hymne, Töchter-Söhne? Es wird ein buntes Programm – quer durch die Jahrhunderte und die Musikstile, mit Wohlbekanntem und völlig Neuem, jedenfalls mit viel Enthusiasmus der jungen SängerInnen. Das sind: Große Töchter, große Söhne – 80 Jugendlichen aus nahen/fernen Ländern (MigranInnen) und allen Bundesländern. Ziel ist sowohl die Mitglieder des Chors als auch das Publikum mit volksmusikalischer Vielfalt Österreichs zu konfrontieren. Im Vordergrund steht ein Voneinander auf Augenhöhe lernen, sich gegenseitig musikalisch zu bereichern und somit einen gemeinsamen kreativen Schaffensprozess zu starten – damit tragen die NWS mit dem Programm „Österreich: Große Töchter, große Söhne!“ zur nachhaltigen Integration und zu einem gestärkten WIR-Gefühl bei. Durch den Austausch mit dem Publikum wird noch eine zusätzliche Verbreitung der musikalischen Vielfalt und somit die Wirkung dieses Programmes und dieser Auseinandersetzung verstärkt.
Projekt Dschungel
2016 findet gemeinsam mit der Choreographien Adriana Cubides ein Tanzworkshop im Dschungel Wien statt. Dabei sollen bestehende Gruppen von Jugendlichen im Dschungel mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund von Interface zusammentreffen und über ihre persönlichen Zugänge zum Tanz gemeinsame u.a. auf volkskulturelle Tanzformen basierende tänzerische Ausdrucksformen finden. Eventuell wird das Ergebnis in das Theaterprogramm vom Dschungel aufgenommen, was auf Grund des Intendantenwechsels noch geklärt werden muss.
Brücken bauen
Zum Thema Brücken zueinander – zwischen Natur und Mensch – zwischen den Religionen – zwischen den Generationen – zwischen den Nationen fand ein Schwerpunktjahr für die 1B des Haydn Realgymnasiums statt. Neben den beiden Unterrichtsstunden Musikerziehung stand wöchentlich eine zusätzliche Stunde am Nachmittag für Instrumentalmusik, Gesang und Tanz zur Verfügung. Unter den 25 SchülerInnen werden zwölf verschiedene Sprachen gesprochen, sie gehen in den serbisch orthodoxen, islamischen und katholischen Religionsunterricht bzw. in Ethik. Im Musikunterricht wurde ein eigenes Namenlied, mit dem sich die Kinder bei den verschiedenen ProfessorInnen erfolgreich vorstellten einstudiert. Jedes Kind konnte ein Lied in den Musikunterricht mitbringen und es den anderen beibringen. Empfohlen waren Kinderlieder oder solche, die oft gemeinsam gesungen werden wie Geburtstagsständchen uä. Aus diesem Schatz wurden einige auch instrumental gelernt. Weiters wurden verschiedene Tänze erarbeitet, die gerne getanzt wurden und am Schluss auch von den SchülerInnen ihren Eltern und Professorinnen beigebracht wurden. Der Kinofilm „Wintertochter“, der Herkunft und Identität, sowie einen wertschätzenden Umgang über Sprach- und politische Barrieren hinweg thematisierte, rundete diesen ersten Block ab. Die Nachbereitung des Films war sehr emotional, berührte er doch Erlebnisse wie Flucht, Hunger und Verlust, aber auch Misstrauen und Hilfe, die bei einigen SchülerInnen unmittelbare Betroffenheit und Tränen auslösten.
Besondere Begeisterung rief der Trommelworkshop mit Hamid Reza Ojaghi hervor. In den 2×2 Stunden wurden nicht nur die Grundtechniken des Daf-Spiels geübt, sondern neben einfachen 4/4 Taktpatterns ebenso solche im 7/8 und 13/8 und sogar 22/8 Takt problemlos, unterlegt mit Text bzw. Vokalisierung (Tom-Bak-Chap) bewältigt.
Inzwischen wurde schon eifrig an der Präsentation des Projektes gearbeitet. Es wurde eine Art Fortsetzungsroman auf einige SchülerInnen verteilt, eine eigene Geschichte geschrieben, in die alle erarbeiteten musikalischen Beiträge eingebettet wurden. Das Lesen mit verteilten Rollen wurde ebenso fleißig geübt wie der reibungslose Ablauf der Präsentation, die in verschiedenen Räumen des Schulhauses stattfand. Die Präsentation war ein großer Erfolg, Eindrücke davon sind auf der Homepage der Schule einzusehen.
Das Theaterstück „Rheda muss bleiben“ thematisierte die Abschiebung von Flüchtlingen. Die anschließende Diskussion gemeinsam mit der Deutschprofessorin zeigte wie genau die Kinder inhaltlich wie auch von der künstlerischen Seite das Stück aufgenommen hatten und kritisieren konnten!
Vor den Projekttagen waren die SchülerInnen als Wegsuchenden in Wien unterwegs. Ausgehend von der Schule in der Reinprechtsdorfer Straße suchten und fanden sie die Stationen Wienfluss – Naschmarkt – Karlskirche – Wiedner Hauptstraße Schule. Überall wurden Brücken von Gebäuden zu MusikerInnen und Liedern geschlagen.
Die Projekttage führten die Schüler in das Mariazellerland. Untergebracht auf einem Bauernhof in Annaberg konnte einmal mehr das Thema aufgegriffen werden und sinnlich eine Brücke zu einer anderen Lebenswelt begangen werden. Neben den Liedern für das Schlussfest in der Schule brachte eine Kollegin den Kindern einen Jodler bei, der in den nächsten Tagen immer wieder aufs Neue von ihnen angestimmt wurde und auch zweistimmig gemeistert wurde. Bei der anschließenden Nachtwanderung wurde auf den Klang des Waldes geachtet, aber auch versucht, die Kinder für einen schonenden Umgang mit der Natur zu sensibilisieren. Die Erlebniswelt Holzfällerland bot ebenfalls einen Brückenschlag – zwischen gestern und heute, aber auch zwischen Stadt und Land. Der letzte Tag war der niederösterreichischen Landesausstellung gewidmet und einer Wanderung mit einem Naturpädagogen. Beim Schulschlussfest wurde schließlich nochmals der religiöse Brückenschlag veranschaulicht, durch ein Gebet aller Geistlichen an der Schule, Gedanken zur Teamfähigkeit durch den Ethiklehrer und gemeinsames Singen von Liedern, die aus der musikalischen Tradition der verschiedenen Religionen stammen, aber textlich für alle tragfähig gemacht wurden. Diesmal wurden die ProfessorInnen durch SchülerInnen aus der Band und dem Chor tatkräftig und erfolgreich unterstützt.
Ich und die anderen
Im Rahmen des Projekts tanzten die Schüler der 1BCD der AHS Mater Salvatoris durchs Sommersemester 2015. Dabei lernten sie nicht nur österreichische Volkstänze kennen, sondern schnupperten auch burgenland-kroatische sowie philippinische Tanzluft. Doch bestand das Projekt nicht nur aus Tanzen, sondern aus einer Reihe anderer Phasen, die im Laufe des Schuljahres von Bedeutung für die Kinder der ersten Klassen waren.
o Kennenlerntage – „Ich und die anderen aus meiner Klasse“
o Österreichische Volkstänze – „Ich und die anderen ersten Klassen“
o „Ich und – Sind die anderen wirklich so anders?“
Zwei Referent_innen von auswärts führten die Teilnehmer_innen in Burgenland-kroatische und philippinische Tänze ein.
o Recherche – „Ich möchte mehr über die anderen erfahren“
Die Schüler_innen der 1B recherchierten zusätzlich im Deutschunterricht zu Volkstänzen im Allgemeinen sowie zu österreichischen, burgenland-kroatischen und philippinischen Volkstänzen im Besonderen. Die in diesem Zusammenhang entstandenen Plakate wurden beim Sommerfest präsentiert.
o Sommerfest – „Ich und die anderen von ‚draußen‘“
Bei wurden die gelernten Tänze vorgeführt. Da diese Einheit zum Mittanzen konzipiert war, wurden die jugendlichen und erwachsenen Zuschauer_innen miteinbezogen und lernten durch kurze Ansagen und vor allem durch das Voneinander-Abschauen und Miteinander-Tanzen. Für alle Mittanzenden war dies ein lustvolles Eintauchen in die verschiedenen Tanztraditionen und für die Schüler_innen eine besondere Gelegenheit, das im vergangenen Schuljahr Gelernte vor einem größeren Publikum zu präsentieren.
o Abschlussreise – „Ich und die anderen früher“
Ausklang und Abschluss des Tanzprojekts war eine Fahrt nach Niedersulz ins Museumsdorf, wo die Schüler_innen mit dem Leben mit einem Dorf vor ca. 100 Jahren vertraut gemacht wurden.
Singen, Tanzen und Musizieren um die Welt
Mindestens einmal in der Woche wurde im Schuljahr 2014/15 “ Singen, Tanzen und Musizieren um die Welt“ für 38 Kinder der 3d und 2a in der GTVS Reichsapfelgasse abgehalten. In Kooperation mit Musikerinnen und freischaffenden Künstlern, öffnete sich ein Raum für einen kulturellen Austausch, um das multikulturelle Potential der mehrsprachigen Kinder, sichtbar zu machen: Sprechen und singen, bewegen und tanzen, hören und spüren, klatschen und stampfen – Musik erleben und Musik ausdrücken mit dem Schwerpunkt Kennenlernen der eigenen traditionellen Volksmusik, wie auch der Volksmusik von bei uns lebenden ethnischen Gruppen. Gemeinschaft und Bewegung – „Ich und die anderen gehören zusammen“ sich selbst und die anderen tänzerisch zu suchen (teilweise auch zu finden) und im Tanz Gemeinschaft zu leben, das gelang im Rahmen dieses Projekts der GTVS Reichsapfelgasse. Für viele der Kinder war das wohl eine der ersten Berührungen mit dem Sich und mit anderen-Bewegen, ganz allgemein mit der gemeinsamen tänzerischen Bewegung und besonders mit verschiedenen Volkstänzen aus aller Welt. Ein schöner Nebeneffekt zur motorischen Entwicklung: Auch die gleichzeitige Bewegung von Armen und Beinen war eine spannende Herausforderung, die die beiden Gehirnhälften in Schwung brachte. Die Kinder hatten die Möglichkeit im Tanz den Raum und die Zeit zu strukturieren. Daraus ergab sich der Rhythmus. Er gilt als Urerfahrung des Lebens und des Körpers. Der Rhythmus trägt uns, gibt uns Sicherheit und Struktur. Die Projektstunde einmal in der Woche mit den MusikerInnen und KünstlerInnen war unser Ritual der Struktur, Halt, Sicherheit und Verbundenheit gegeben hat. Die Kinder erlebten so die Freude des gemeinschaftlichen Musizierens, Tanzens und Spielens und erfuhren die grundlegenden Bedingungen dafür: gegenseitige Rücksichtnahme und ein gesundes Maß an Disziplin.
Beim Fest „40 Jahre Gemeindebau“ am 7.5.15 durften Kinder aus der Schule die Eröffnung mit musikalischen Vorführungen vornehmen und am 17.6.2015 vor den Eltern der Direktorin und LehrerInnen im Turnsaal in der Schule. Beim internationalen Comenius Meeting im April gab es für Gäste aus Frankreich, Deutschland und England ebenfalls eine musikalische Reise. Die positiven Rückmeldungen auf den Beitrag zum Sommerfest seitens der Direktion, KollegInnen und Eltern waren überwältigend und freuten uns sehr, da sie deutlich machten, dass wir im Laufe des Jahres durch dieses Projekt viel erreicht haben, sowohl tänzerisch als auch sozial, was die Klassengemeinschaft und den klassenübergreifenden Zusammenhalt betrifft. Außerdem bestärkten sie den Wunsch weiter in diese Richtung mit den SchülerInnen zu arbeiten.
Kärnten
Interkulturalität mit allen Sinnen erfahren, erleben und mitgestalten
Die Praxisvolksschule der PH Kärnten in Klagenfurt organisierte im Laufe des Schuljahrs für 80 SchülerInnen div. Workshops, in denen das Gemeinsame und jeweils andere von volkskulturellen Ausdrucksformen der jeweilig vertretenen Nationen in der Schule thematisiert wurden. Im Rahmen von Vorführungen während Festen der Gemeinde u.a. Erntedankfest, Osterfest und bei abschließender Projektpräsentation mit dem Titel „ Eine Reise um die Welt“ wurden die Ergebnisse aus den Workshops der Öffentlichkeit präsentiert. z.B: Tänzen aus Österreich, Slowenien, Kroatien, Lieder, Tänze, Reime und Minidialoge in den Sprachen: Arabisch, Albanisch, Chinesisch, Russisch, Rumänisch, Bosnisch, Kroatisch, Slowenisch; internationales Buffet.
Sola nekoc – Schule einst
38 SchülerInnen der zweisprachigen VS 24 in Klagenfurt erstellten einen zweisprachigen (deutsch-slowenischen) Radiobeitrags auf Radio Agora mit Interviews der Großeltern zum Thema „Schule einst“. Mit Hilfe von Bildmaterialien, Texten und Kurzfilmen versuchten die SchülerInnen in die Schulzeit der Großeltern einzutauchen, dadurch wurde ihre Neugier geweckt. Da nicht alle Großeltern zur Aufnahme der Interviews in die Schule kommen konnten, wurde ein Fragebogen erarbeitet, der zu Hause von den Kindern gemeinsam mit den Omas und Opas ausgefüllt wurde. So konnten für die Aufnahme neben den Live-Gesprächen auch von den Kindern vorgelesene Berichte angefertigt werden. Im Mai 2015 war es dann so weit! Ein Radiobeitrag wurde gestaltet und auf CD verewigt.
Vielstimmig und mehrsprachig, mit Musik aus aller Welt. Unverkennbar erklingt das freie Radio AGORA seit dem 26.10.1998 in den Ohren eines ebenso vielschichtigen Hörer- und Hörerinnenkreises. Das Programm zeichnet sich durch einen gleichberechtigten Umgang mit verschiedenen Sprachen und Kulturen aus. Es ist ein-, zwei- und mehrsprachig und wird von rund 50 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gestaltet. Im Programm spiegelt sich das lokale Umfeld mit seinen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und seiner gesellschaftlichen Realität ebenso wider, wie Ereignisse in den angrenzenden Ländern, über die es auf radio AGORA 105,5 regelmäßig Beiträge gibt. Kritische Geister finden in der täglichen Informationsschiene Anregung und Information – abseits vom Mainstream – zu ökologischen, sozialen, feministischen, bildungs- und gesellschaftspolitischen Fragen und Entwicklungen.
Nachbarn – Aus dem Kosovo nach Österreich
20 benachbarte TeilnehmerInnen aus der Gemeinde Schiefling (Kärnten) musizieren an vier gemeinsamen Wochenenden im Frühjahr 2016 auf vier Monate verteilt. Die TeilnehmerInnen setzen sich vorwiegend aus der Nachbarschaft von Familie Lerchbaumer und der aus dem Kosovo stammenden Familie Aradini zusammen. Das Projekt zeigt anhand Musik, Tracht, Kulinarik, Bräuche, Religion… die musikalischen/kulturellen Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten der jeweiligen Kulturen auf und soll im Laufe der Wochenenden die TeilnehmerInnen/NachbarInnen einander näher bringen und verbinden. Gleichzeitung werden so Berührungspunkte geschaffen und mögliche Vorurteile aus dem Weg geräumt, um mittels Aktionen das nachbarschaftliche Verhältnis zu vertiefen. Ein weiteres Ziel ist es, Gemeinsames und Parallelitäten der beiden Kulturen herauszufiltern bzw. NachahmerInnen in der Umgebung zu finden, sodass über einen längeren Zeitraum monatlich ein Austausch unter NachbarInnen verschiedener Herkünfte stattfindet.
Oberösterreich

Interkultureller Musikworkshop
38 Personen fanden sich am 16.1.2016 im Turnsaal der Gosauer Schule zum gemeinsamen Singen, Tanzen, Paschen und Musizieren ein. Bewohnerinnen und Bewohner (Flüchtlinge und Asylberechtigte) aus dem Ederhaus trafen hier auf einer musikalischen Ebene mit ehrenamtlichen Helferinnen und musikalisch interessierten Personen zusammen. Musizierende aus der Gosau unter der Leitung von Thomas Daxinger und Mitglieder der Schuhplattler ließen die TeilnehmerInnen in das Klangbild des Salzkammerguts und der österreichischen Volksmusik eintauchen. Boarischer, Pernecker Quadrille, Galopp und Jägermarsch tanzten alle mit Begeisterung in Kolonnen, als Reigen und Paare.
Unter der Anleitung zweier MusikvermittlerInnen Birgit Kastenhuber und Omac Yüksel vom OÖ. Musikschulwerk ging es im Workshop auch darum eigene musikalische Zugänge zu entdecken und in die Klänge und Rhythmen des Orients einzutauchen. In zwei Kleingruppen und in der Gesamtgruppe konnte jeder Teilnehmer / jede Teilnehmerin seinen / ihren Platz in der Gemeinschaft finden, sei als ZuhörerIn, MittanzendeR, KlatschendeR, SängerIn oder Vortragende. Ziel war die Freude am gemeinsamen Tun und eine andere Form der Begegnung zwischen Menschen verschiedener Kulturen durch die Musik zu ermöglichen.
Salzburg

Foto und Copyright: Moser Albert
Tanz der Kulturen
Ein Jahresprojekt 2015 der ARGE Volkstanz Salzburg mit dem Ziel einen „Tanz der Kulturen“ zu entwickeln, bei dem Elemente aus Tänzen verschiedener in Salzburg beheimateter Nationen zu einem gemeinsamen Tanz verbunden werden. Sechs TanzleiterInnen und 5 MusikerInnen aus verschiedenen Kulturen studierten mit 50 TeilnehmerInnen unterschiedlicher Herkunft (Albanien, Bosnien-Herzegovina, Kroatien, Makedonien, Österreich, Philippinen, Rumänien, Serbien) in insgesamt 24 Proben einen „Tanz der Kulturen“ ein. Dieser kam bei fünf Veranstaltungen in Salzburg im Laufe des Jahres zur Aufführung. Denn viele traditionelle und große Salzburger (Volks-)Kulturereignisse (beispielsweise beim Salzburger Fackeltanz im Rahmen des Fests zur Festspieleröffnung) sind zumeist nur jenen SalzburgerInnen mit langer Verwurzelung vorbehalten. Angesichts der zunehmenden Stärke von Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund (ca. 30% im Großraum Salzburg) stellt sich auch die Salzburger Volkskultur immer mehr dieser Entwicklung und will mit neuen Angeboten ein Zusammenleben auf kultureller Ebene stärken. Ebenso soll die Basis dafür geschaffen werden, an bereits traditionellen volkskulturellen Ereignissen, die kulturelle Vielfalt unter den TeilnehmerInnen zu erhöhen.
Der Eifer und die Erwartungen der TeilnehmerIinnen verlangen eine Weiterentwicklung des
Tanzes, bei der neue Tänze und weitere Nationen eingebunden werden. Das Jahr 2016 bietet dazu, auch mit dem zu feiernden Jubiläum „200 Jahre Salzburg bei Österreich“, eine gute Ausgangsbasis.
Und das Leben geht weiter – A život teče dalje
Konzert am 28.11.2015 in Salzburg, Mitwirkende des Konzertes, außer Mitgliedern des Ensembles NARAKORD, waren die aus Bulgarien stammende Solosängerin Vessela Kalkandjieva, der Musiker und Gildenmeister der Innviertler Künstlergilde Zoran Šijaković und das Musikensemble DANICA-AUSTRIA. Gesungen wurde in 12 verschiedenen Sprachen (Serbisch, Englisch, Bosnisch, Spanisch, Italienisch, Makedonisch, Russisch, Kroatisch, Griechisch, Slowenisch, Deutsch, Romanes). Das Konzert war das zentrale Ereignis im Rahmen des Projekts „Geschichte – Volkskultur – Leben: Vierzig Jahre Belgrader Ensemble NARAKORD“. Der an diesem Abend gezeigte und extra für diese Angelegenheit in Serbien produzierte Dokumentarfilm stellte eine retrospektive der Arbeit des Ensembles NARAKORD, eines der ältesten Musikensembles für Traditionelle und Altstädtische Musik in Serbien dar.
Mit dem Film und Konzert präsentierte der Österreichische Kulturverein DANICA-AUSTRIA den 80 Besucherinnen und Besuchern, wie schon oft in der Vergangenheit, ein Stück serbischer Musikgeschichte und ermöglichte dabei einen Einblick in die Kultur bzw. Volkskultur der serbischen Kommunität in Österreich. Die SerbInnen Österreichs leben wie viele andere überwiegend mit zwei Heimaten und zwei Kulturen, die vielfach bereits untrennbar miteinander verbunden sind. Jene integrativen Dialoge, die täglich im gelebten Alltag das Verbindende über das Trennende setzen, sollen durch das Projekt auch einer breiten Öffentlichkeit bewusst und als Bereicherung der Kultur Österreichs dargestellt werden.
Moana tama´s gleiche
Für viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene ist das Sprechen der Mundart ein Ausdruck ihrer Verbundenheit zur Heimat und Identität. Vor Kindergarten und Schuleintritt sprechen die meisten Kinder in ihrer Muttersprache – der Mundart. In Kindergarten und Schule kommen die Kinder dann vermehrt mit der Schriftsprache in Berührung und sollen diese erste „Fremdsprache“ auch in alltäglichen Situationen oder persönlichen Erzählungen anwenden können. Obwohl die Verwendung der Schriftsprache ein wichtiger Lerninhalt in unserer Schule ist, soll auch die Beherrschung der Mundart im situativen Sprachgebrauch als Stärke erkannt und als Bereicherung für den Mundartsprecher gefördert werden. Die sprachlichen Möglichkeiten der Mundart werden in den verschiedensten Erscheinungsformen (Texte, Lieder, Gedichte..) bewusst kennengelernt und kreativ erlebt. Besonders die Gegenüberstellung von Hochdeutsch und Dialekt soll den SchülerInnen die Augen öffnen, wie sehr sie eigentlich „zweisprachig“ aufwachsen.
Durch einen Vergleich verschiedener Mundarten und Sprachklangfarben, Tänzen, Musik und Liedern der umliegenden (Bundes)länder (Kärnten, Steiermark , Ober- und Niederösterreich, Tirol, Italien, Slowenien, Rumänien, Bosnien mit der Lungauer Mundart und dem Brauchtum sollen die verschiedenen Wurzeln und Sprachvorbilder unserer SchülerInnen in den Mittelpunkt gerückt werden. Dadurch wird auch die Wertschätzung anderer Kulturen und ihrer Sprecher gefördert. Kreative Formen wie Musik, Theater, Literatur, Tanz etc. spielen dabei eine besondere Rolle. Außerdem werden Schriftsprache und Mundart in Verbindung zueinander gesetzt und die Wirkung in Liedern, Gedichten und Texten verglichen. Die SchülerInnen lernen auch traditionelle Tänze und Volksmusikinstrumente kennen. Diese wiederum sollen zu neuen Umsetzungen und Choreografien inspirieren.